25. März 2014 Hermann Glaser: Die Notwendigkeit mentalitätsgeschichtlicher Analyse

Hitlers Hetzschrift »Mein Kampf«

Der meist mit NSU abgekürzte Prozess in München gegen Beate Zschäpe ist ein besonders erschütterndes Beispiel für die Tatsache, dass der »Nationalsozialistische Untergrund« – man sollte die Abbreviatur besser ausschreiben! – immer noch, immer wieder, immer wieder neu die Stabilität unserer Demokratie zu beunruhigen vermag.

Auch hat zurzeit eine Diskussion darüber eingesetzt, ob von der grundlegenden Schrift des Nationalsozialismus, Adolf Hitlers Hetzschrift »Mein Kampf«, neue Gefahr ausgehen kann.

Die Rechte an dem Buch wurden nach Kriegsende von der alliierten Militärregierung dem Freistaat Bayern übergeben, der sie restriktiv handhabte, nämlich einen Neudruck, auch für Forschungszwecke, unterband; in Wirklichkeit gibt es nicht nur Raubdrucke, sondern man kann den Text bzw. Textteile im Internet abrufen. Die Aussagen über die Häufigkeit solcher Möglichkeiten schwanken. Kürzlich hat eine seriöse Quelle davon gesprochen, dass allein international über hundert Fassungen des Buches im Umlauf seien.

Allein schon die Übersetzungen in die gängigen Weltsprachen sorgen dafür, dass das Buch sich immer noch als Long- und Bestseller erweist. »Mein Kampf becomes an ebookbestseller« titelte »The Guardian« am 10.1.2014 und berichtete, dass die über ein Dutzend englischen Versionen etwa 100.000 Mal heruntergeladen worden seien.[1]

Die Rechte laufen aus; ab 2016 könnte »Mein Kampf« wieder stapelweise in den Buchläden anzutreffen sein. Deshalb hat man schon seit längerem geplant, eine »kommentierte Ausgabe« sozusagen als Gegengift herauszubringen. Dieser Meinung war auch die bayerische Staatsregierung; der bayerische Landtag bewilligte für entsprechende Forschungsarbeiten eine Summe von 500.000 Euro, die für das Münchner Institut für Zeitgeschichte gedacht sind. Die Arbeit der Kommentierung sollte mit Hilfe von fünf Historikern geleistet werden.[2] Nun haben der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer und sein Kabinett sich aus dem Projekt zurückgezogen und dafür heftige Kritik durch die Landtagsopposition erfahren.

Ich bin als SPD-Mitglied kein Parteigänger der CSU – habe im Gegenteil als Nürnberger Schul- und Kulturdezernent und Vorsitzender des Kulturausschusses des Deutschen Städtetags viele Auseinandersetzungen mit der bayerischen Staatsregierung führen müssen; aber das schließt nicht aus, dass eine meines Erachtens richtige Entscheidung gelobt und unterstützt werden soll. Das ist hier der Fall, wobei ich lediglich ironisch (mit Friedrich Schiller) meine: »Spät kommt ihr, doch ihr kommt!« Denn in Übereinstimmung mit jüdischen Kreisen, die bei der Staatsregierung vorstellig wurden, habe ich mich von Anfang an – als Publizist, der seit Jahrzehnten sich mit dem Nationalsozialismus beschäftigt und mehrere Bücher dazu veröffentlichte – gegen eine kommentierte Gesamt-Ausgabe ausgesprochen. Allein schon der Begriff »kommentiert« ist abwegig; laut lexikalischer Definition ist ein »Kommentar« die Erläuterung einer wissenschaftlichen Abhandlung, einer Dichtung oder eines Gesetzestextes, immer eines Druckwerkes, das solche Erörterungen verdient.

Hitlers »Mein Kampf« ist nichts von allem; das Buch ist zum einen eine Ansammlung von wüsten Schimpftiraden, zum anderen eine trübe Suada, die ihre Elemente aus den Rieselfeldern (Kloaken) des deutschen Ungeistes übernimmt, wie er sich seit Anfang oder Mitte des 19. Jahrhunderts ausbreitete. Dies kann man nicht »kommentieren«, man muss es dekuvrieren. Es gilt aufzuzeigen, dass in Deutschland im Laufe von Jahrzehnten die Leistungen deutscher Kultur – auf allen Gebieten – einem ungeheuerlichen Pervertierungsprozess unterworfen waren, an den Hitler und die Nationalsozialisten dann erfolgreich anknüpfen konnten. Es sei das Wunder unserer Zeit, dass das Volk ihn gefunden habe, sagte Hitler in einer Reichsparteitagsrede am 13. September 1936: »Dass ihr mich gefunden habt unter so vielen Millionen. Und dass ich euch gefunden habe, das ist Deutschlands Glück.« (Domarus 1962: 643)

Es war ein geschichtliches Unglück: Ein mit allen Ressentiments aufgeladener »Führer« fand ein Volk vor, dem über lange Zeit hinweg von den »Agenturen« des Staates und der Gesellschaft (Schule, Universität, Militär, Verwaltung, Kirche, Vereine, etc.) Vernunft und Menschlichkeit ausgetrieben worden waren. Franz Grillparzer hat dies schon 1849 in einer dunklen Vision vorausgesehen: »Der Weg der neuern Bildung geht von Humanität durch Nationalität zur Bestialität.« (Bd. 1: 341) Und Friedrich Nietzsche sprach 1871 von der »Exstirpation des deutschen Geistes zugunsten des deutschen Reiches.«

Um dies aufzuzeigen, braucht man keine halbe Million Euro Forschungsgelder, sondern nur eine gut sortierte Bibliothek; denn nach dem Krieg ist eine große Anzahl von Arbeiten erschienen, die akribisch die Zerstörung des deutschen Geistes bzw. deutscher Kultur aufdeckten und belegten.

Wie ein Schwamm hat Hitler (zuerst in Wien, dann in München) die weit verbreiteten Ressentiments aufgesogen und genutzt (vgl. Hamann 1996, Large 1998). Dabei beschränkte er sich auf wenige Ideologeme, die er ständig wiederholt und »einhämmert«. Deshalb genügen zur Illustration seiner Lügen und Wahnideen Auszüge aus »Mein Kampf«. Das Schandwerk muss nicht im Giftschrank verborgen bleiben, sollte aber auch nicht als Gesamt-Edition von Staats wegen wieder verbreitet werden; damit würde es aufgewertet. Man kann nicht, um einen etwas banalen Vergleich zu verwenden, Koma-Saufen verschreiben, um Alkoholismus zu bekämpfen.

Ich darf hier eine etwas längere autobiografische Bemerkung einblenden, weil der »objektive Faktor Subjektivität« bei der Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus im positiven wie negativen Sinn nicht unwichtig ist. – Ich hatte das Glück, in einem Elternhaus aufzuwachsen, das von vorneherein eindeutig und ohne jedes Schwanken gegen das Hitler-Regime eingestellt war. So sorgte mein Vater in völliger familiärer Offenheit dafür, dass ich schon als Kind und dann vor allem als Jugendlicher über das Unheil, das ab 1933 über Deutschland hereingebrochen war, aufgeklärt war. Auch wenn mein Vater nicht zu denjenigen gehörte, die offenen Widerstand leisteten, sondern der »inneren Emigration« angehörte, hat er als Gymnasiallehrer an einem Mädchengymnasium doch manches gewagt, was ihm dann, nach der Befreiung, jüdische Schülerinnen, die mit ihren Eltern emigrieren konnten, sehr dankten. Seine Schwäche war nach Kriegsende, dass er, der immer den Eintritt in die NSDAP erfolgreich abgelehnt hatte, als Vorsitzender einer Spruchkammer, von Mitleid bewegt, bei vielen ehemals brutalen »Volksgenossen« meinte, sie seien eben doch nur verführte Mitläufer gewesen. – So konnte ich zum Zeitzeugen des »Reichs der niederen Dämonen« (Niekisch 1953) werden, blieb vor jeder nationalsozialistischen Infektion gefeit. Alle Bemühungen der Nationalsozialisten, mich für die Jugendorganisation HJ zu gewinnen – ich entsprach dem »rassischen Idol« (groß, schlank, blond, »blaue Augen«) –, prallten an unserer geschickten Ablehnungsstrategie ab. Das führte zu Konflikten mit den beiden Großeltern, die dem Regime zuneigten, was zum Abbruch der Beziehung mit ihnen durch meine Eltern führte. All dies sensibilisierte mich so, dass ich mich nach 1945 als Pädagoge und Publizist für »Spurensuche« engagierte und 1961 das wohl erste Taschenbuch über das »Dritte Reich« (Untertitel: »Anspruch und Wirklichkeit«) mit sehr großer Resonanz und vehementen konservativen Angriffen schrieb.

In den 1950er und 1960er Jahren hatte ich Gelegenheit, immer wieder Gespräche mit Hans Kohn, Max Horkheimer und Jean Améry zu führen; auch mit vielen anderen, vor allem ehemaligen Emigranten (wie Fritz Stern, Fritz Bauer, Hans G. Adler, Schalom Ben-Chorin, Eleonore Sterling, Norman Birnbaum), die, wie auch bedeutende in Deutschland tätige Wissenschaftler der damaligen Zeit (etwa Kurt Sontheimer, Harry Pross), wichtige Werke zum Nationalsozialismus geschrieben hatten; sie waren Mitwirkende bei den »Nürnberger Gesprächen«, die ich als Schul- und Kulturdezernent der Stadt Nürnberg von 1965 bis 1970 über Deutschlands Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft veranstaltete. Tenor dieser Gespräche war häufig die Notwendigkeit der Mentalitätsgeschichte bzw. Psychohistorie; nur mit deren Hilfe könne man das Entstehen, die Entwicklung und den Erfolg des Nationalsozialismus, dessen Wurzeln weit ins 19. Jahrhundert zurückreichten, verstehen. Das verstärkte meine Arbeit auf diesem Gebiet, die zu meinem Buch »Spießer-Ideologie« führte, das nach langer Vorbereitung 1964 erschien und eine Woge der Zustimmung sowie heftige Ablehnung bei konservativen, wütenden Hass bei rechtsradikalen Kreisen erfuhr (Glaser 1964). Zum Titel hatte mich Hans Kohn ermutigt; der 1891 in Prag geborene Historiker übersiedelte 1925 nach Palästina und 1934 in die USA, wo er u.a. das Buch »Wege und Irrwege. Vom Geist des deutschen Bürgertums« schrieb (Kohn 1962).

»Spießer« als anthropologischer und sozialpsychologischer bzw. kulturhistorischer Schlüsselbegriff stand – so der damalige Diskurs – für ein Mentalitätsmuster und für Seelenbilder, die den Niedergang humaner Bildung phänotypisch verdeutlichten. Als Begriff ist er insofern nicht unproblematisch, da er, häufig umgangssprachlich gebraucht, der Trennschärfe entbehrt, auch verniedlichend wirken mag. Als Terminus, als wissenschaftlich fundierter Fachausdruck, war er jedoch – freilich, indem man ihn definitorisch auffächerte und beschrieb – eine gute klassifikatorische Bestimmung. Vor allem im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts und im beginnenden 20. Jahrhundert entdeckten Autoren wie etwa Frank Wedekind, Heinrich Mann, Carl Sternheim, Bertolt Brecht, Hermann Broch, Marieluise Fleißer, Ödön von Horváth die dämonischen Abgründe des Spießers und sahen darin vor allem die Ursache für den Untergang des bürgerlichen Zeitalters.


Mentalitätsgeschichtliche Dechiffrierung

Heute muss ich feststellen, dass sich das Forschungs-Paradigma – abgesehen von sehr wichtigen Ausnahmen, etwa Brigitte Hamanns »Hitlers Wien« (allerdings schon 1996 erschienen) – verändert, d.h. in seiner Fokussierung verengt hat; der mentalitätsgeschichtliche Aspekt wird weitgehend oder völlig missachtet. Dagegen schreibe ich an.
Im Rahmen eines notwendigerweise kurzen Essay muss man nach dem Motto »pars pro toto« verfahren, kann also nur wenige Beispiele fürs Gesamte vorstellen:

In Othmar Plöckingers umfangreicher, akribisch genauer »Geschichte eines Buches. ›Mein Kampf‹ 1922-1945« (Plöckinger 2011) erfährt man z.B., was übrigens auch anderweitig beschrieben wird: dass Hitler von der Direktion der Festungshaftanstalt Landsberg am Lech bei der Abfassung seines Buches unterstützt wurde (er bekam Papier, eine Schreibmaschine, Schreibmaterial etc.); genau untersucht werden Vorarbeiten, Entstehung, Mitarbeiter und Helfer beim Verfassen von »Mein Kampf«; man wird über die Rezeptionsgeschichte des Buches im In- und Ausland informiert. Aber Fehlanzeige, was die jahrzehntelange mentalitätsmäßige und ideologische Vorbereitung der deutschen Bevölkerung betrifft.

Trotz Plöckingers fleißigen Aktenstudiums und der Absicht, »auf die ideologischen Kontinuitäten nicht gänzlich zu verzichten«, wird diese kaum verwirklicht, da der Verfasser offensichtlich nicht begreift, welche Bedeutung für Hitler die im 19. Jahrhundert sich durchsetzende »Spießer-Ideologie« hat; sie katapultierte ihn nach oben. Im Register des Buches von Plöckinger erscheinen nicht einmal die Namen der Verfasser der Sekundär-Literatur, welche die Ideologisierung des deutschen Geistes zum Thema hat. Plöckinger behandelt »Mein Kampf« wie einen literarischen Text, der auf geradezu kriminalistische Weise aufgeschlüsselt, aber nicht auf seinen Wurzelgrund befragt wird. Die psychohistorische Dimension liegt außerhalb des Forschungsinteresses.

So auch beim jüngsten Beispiel der Hitler-Literatur – Volker Ullrichs letztes Jahr erschienenem ersten Band seiner Biografie des Diktators (»Die Jahre des Aufstiegs«, Frankfurt a.M. 2013). Einige Zitate in der Einleitung zu dem eindrucksvoll umfang- und faktenreichen Buch könnten zwar als »Wetterleuchten« für das Paradigma der Mentalitätsforschung verstanden werden. Der erste Satz der Einleitung zitiert z.B. Thomas Manns Essay »Bruder Hitler« (Mann 1986) und setzt damit auf eine Fährte, die, wenn man sie verfolgte, zu den tiefen seelischen Verbindungen von Volk und Führer, ihre Verwandtschaft nämlich, führen könnte.

An anderer Stelle zitiert der Autor Harry Graf Kessler, der davon sprach, dass sich ein gescheiterter Mann und ein gescheitertes Volk verbunden hätten. Aber statt diesem doch eindeutigen (lapidaren) Diktum, welches das »Rätsel« der Faszination Hitlers verstehen hülfe, zu folgen, ordnet der Autor dann sein umfangreiches Material um die These, dass Hitler »komplexer und vielschichtiger« gewesen sei als allgemein angenommen werde und somit darin seine Wirkung läge. »Er war kein ›Mann ohne Eigenschaften‹, sondern ein Mann mit vielen Eigenschaften und Gesichtern. Hinter der öffentlichen Figur, die sich sowohl aus den Selbstinszenierungen des ›Führers‹ als auch den Zuschreibungen seiner gläubigen Anhänger zusammensetzte, wird der Mensch sichtbar – mit seinen gewinnenden und abstoßenden Zügen, seinen unbestreitbar großen Begabungen und Talenten ebenso wie mit seinen nicht zu verkennenden tiefsitzenden Komplexen und Affekten, seinen destruktiven Energien und mörderischen Antriebskräften. Das Ziel ist es, den Hitler-Mythos, der als negative ›Faszination durch das Monstrum‹ in der Literatur und öffentlichen Diskussion nach 1945 in vielfältiger Weise nachwirkte, zu dekonstruieren. In gewisser Weise wird Hitler hier ›normalisiert‹, was ihn jedoch nicht ›normaler‹, sondern im Gegenteil eher noch abgründiger erscheinen lässt.« (Ullrich 2013: 21)

Meiner Meinung nach war »Bruder Hitler« aber als ein jede Humanität niedermetzelnder Amokläufer genau das Gegenteil: nämlich ein mieser abgründiger Spießer, der zum Schicksal eines Volkes werden konnte, weil er alle Untugenden und Ressentiments dieses Volkes inkorporierte. Wer »Mein Kampf« liest und alle seine Reden und Proklamationen, die etwa Max Domarus in zwei dicken Bänden gesammelt vorgelegt hat (Domarus 1962: 643), kann keine Spur von einem »Mann mit Eigenschaften« erkennen, außer eben, dass er von außerordentlicher Mediokrität war.

Dass so viele neuere Forscher dies nicht erkennen und damit auch nicht thematisieren, mag damit zusammenhängen, dass sie das Dritte Reich nicht als Zeitzeugen erlebten oder als Ausländer nicht erleben konnten, nämlich die ungeheure Verblödung und Ideologisierung der Deutschen.


Hitlers »Spießer«-Ideologeme

Auch nur völlig kursorisch nachfolgend wenige konkrete Exempel der Notwendigkeit der mentalitätsgeschichtlichen Deku­vrierung der Hetzschrift. Zunächst einige Bemerkungen zu Hitlers Vorgehensweise:
Seine Denk- und Schreibweise folgt dem, was er sich wohl aus der Schrift »Psychologie der Massen« des Franzosen Gustave Le Bon angelesen hatte (Quellen gibt er fast nie an):

»Gleich dem Weibe, dessen seelisches Empfinden weniger durch Gründe abstrakter Vernunft bestimmt wird als durch solche einer undefinierbaren, gefühlsmäßigen Sehnsucht nach ergänzender Kraft, und das sich deshalb lieber dem Starken beugt als den Schwächling beherrscht, liebt auch die Masse mehr den Herrscher als den Bittenden und fühlt sich im inneren mehr befriedigt durch eine Lehre, die keine andere neben sich duldet, als durch die Genehmigung liberaler Freiheit; sie weiß mit ihr meist auch nur wenig anzufangen und fühlt sich sogar leicht verlassen. Die Unverschämtheit ihrer geistigen Terrorisierung kommt ihr ebensowenig zum Bewußtsein wie die empörende Mißhandlung ihrer menschlichen Freiheit; ahnt sie doch den inneren Irrsinn der ganzen Lehre in keiner Weise. So sieht sie nur die rücksichtslose Kraft und Brutalität ihrer zielbewußten Äußerungen, der sie sich endlich immer beugt …

Die Aufnahmefähigkeit der großen Masse ist nur sehr beschränkt, das Verständnis klein, dafür jedoch die Vergeßlichkeit groß. Aus diesen Tatsachen heraus hat sich jede wirkungsvolle Propaganda auf nur sehr wenige Punkte zu beschränken und diese schlagwortartig so lange zu verwerten, bis auch bestimmt der Letzte unter einem solchen Wort das Gewollte sich vorzustellen vermag …

Jede Propaganda hat volkstümlich zu sein und ihr geistiges Niveau einzustellen nach der Aufnahmefähigkeit des Beschränktesten unter denen, an die sie sich zu richten gedenkt. Damit wird ihre rein geistige Höhe um so tiefer zu stellen sein, je größer die zu erfassende Masse der Menschen sein soll.« (Hitler 1934: 44, 197, 198)

Die »Tonlage« seiner Sprache ist gelegentlich »triefend sentimental«, meist aber metaphernreiche Denunziation (eine wüste Schimpf-Suada) oder hoch gestochenes Pathos, das sich an wenigen, ständig wiederholten Themen »abarbeitet«. Inhaltlich gibt es neben ein paar Themen, die er nur einmal anspricht, hauptsächlich folgende Motive:

  • die Rolle des Mädels und der Frau im völkischen Staat;
  • die Prinzipien der nationalen und militärischen Erziehung;
  • Österreich als traumatisch empfundene Judenrepublik, die aber ins deutsche Reich heimgeführt werden soll und damit wieder Identität finden kann;
  • der Kampf und Krieg als Lebenserfüllung;
  • der Rassenwahn und die Mystik des Blutes, dessen Reinheit den arischen Menschen ausmacht;
  • die Diffamierung von Humanität als Schwäche und die Propagierung des rassereinen Ariers;
  • die Ausschaltung und Vernichtung der Juden als Staatsprinzip;
  • der Kampf gegen »entartete« Kunst und die Ausmerzung pluralistischer Kunst wie kommunikativer Sprache.

Zur Illustration von Hitlers Ideologemen und wie sie im 19. Jahrhundert vorbereitet wurden bzw. was ihren Hintergrund betrifft, drei Beispiele:
Dem Buch »Mein Kampf« ist eine schwarz umrahmte Liste der Namen von Blutzeugen vorangestellt, die »am 9. November 1923, 12 Uhr 30 Minuten nachmittags, fielen vor der Feldherrnhalle sowie im Hofe des ehemaligen Kriegsministeriums zu München [erschossen wurden] … im treuen Glauben an die Wiederauferstehung ihres Volkes«. In Wirklichkeit handelte es sich beim »Marsch« um meist vom Vorabend her alkoholisierte Personen, die man ausnüchtern (statt erschießen) hätte sollen. Am Abend und in der Nacht vor dem Putsch hatten sie sich im Bürgerbräukeller aufgegeilt und standen noch unter der Einwirkung ihres nächtlichen Saufgelages. In Biersälen war Hitler in seinem Element. Wenn er sich etwa mit westlicher Demokratie und allen Formen der Aufklärung auseinandersetzt, so ist dies ein wüstes Schimpfen, Toben, Witzeln, Höhnen, Auf-den-Tisch-schlagen, wie es rabiate Spießer am Stammtisch praktizieren. Für Hitlers rhetorische Schulung sind die Bierschänke und der Brauhaussaal die beliebtesten »Sprechorte«; hier fanden seine Hasstiraden, die in »Mein Kampf« gedruckt vorliegen, das passende, d.h. mittobende Publikum. München war für diese Bier-Ekstasen ein besonders geeigneter Platz. In seinem Aufsatz »Die Stadt, das Bier und der Hass« ist der Politikwissenschaftler Martin Hecht (2012) der Frage nachgegangen, warum ausgerechnet die Stadt des Oktoberfestes zur Hauptstadt der Bewegung wurde – »unstrittig der Geburtsort des Nationalsozialismus«.Wenn es um Ursachenforschung geht, werde die sogenannte Münchner Lebenskultur mit der Stimmung, wie sie damals in den politischen Versammlungssälen der großen Brauhäuser herrschte, gerne ausgeklammert; sie aber sei ein besonderer »Münchner Faktor« – ein »fruchtbarer Boden«, auf dem die NS-Weltanschauung üppig gedeihen konnte. Der ungewöhnlich hohe Münchner Alkoholkonsum müsse als Movens der politischen Radikalisierung gesehen werden.

Der amerikanische Historiker David Clay Large (1998) hat unter solchem Aspekt zum Beispiel eine Geschichte des Marsches auf die Feldherrnhalle am 9. November 1923 aus der Perspektive der Bierkrüge geschrieben, von denen in der chaotischen Saufnacht im Bürgerbräukeller zuvor 143 zerschmettert worden sein sollen. »Der ›Marsch‹ am anderen Morgen entpuppte sich tatsächlich als ein selten erbärmlicher Zug alkoholisierter und/oder schon verkaterter Bierdimpfl und Zechbrüder, die sich eine Nacht lang gewaltig die Kante gegeben hatten. Hitlers Münchner Helfer waren zum großen Teil schwer angeschlagene, enthemmte und, heute würde man sagen: ziemlich durchgeknallte Saufnasen. Nun könnte man einwenden, gesoffen wurde und wird überall in Deutschland – zumal in Krisenzeiten. Wo München den Unterschied macht: Nur hier gab es in hohem Maß eine so unheilvolle Verknüpfung von Suff und Politik. Ironisch gesprochen: Die Bierkeller wurden hier zur Agora. Sie gaben die Bühne für Hitlers publikumswirksame Auftritte ab, sie begründeten erst seine Popularität – schließlich auch in den großbürgerlichen Kreisen … In München gab es aber nicht nur den großen Bierdunst, der alles vernebelte, sondern auch eine ausgeprägte Großspurigkeit, die aus einer starken traditionellen Verwurzelung und einem vor‑, ja antimodernen Identitätsempfinden heraus gedeihen konnte, jenes trotzig-provinzielle ›Mia san mia‹ … So war München zwar Teil der Gesellschaft des Deutschen Reichs und doch zugleich ein Biotop ganz eigener Art. Erst die spezielle ›Münchner Mischung‹ liefert die wirklich einleuchtende Erklärung, warum gerade hier die Nazi-Partei wachsen und gedeihen konnte.« (Hecht 2012)

Auf den ersten Seiten von »Mein Kampf«, als Entree fürs bürgerliche und kleinbürgerliche Publikum, stellt sich Hitler als solider, glücklicher Kleinstädter vor – sein Elternhaus und seine Geburts-Kleinstadt Braunau idyllisierend und romantisierend:

»In diesem von den Strahlen deutschen Märtyrertums vergoldeten Innstädtchen, bayerisch dem Blute, österreichisch dem Staate nach, wohnten am Ende der achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts meine Eltern; der Vater als pflichtgetreuer Staatsbeamter, die Mutter im Haushalt aufgehend und vor allem uns Kindern in ewig gleicher liebevoller Sorge zugetan. Nur wenig haftet aus dieser Zeit noch in meiner Erinnerung, denn schon nach wenigen Jahren mußte der Vater das liebgewonnene Grenzstädtchen wieder verlassen, um innabwärts zu gehen und in Passau eine neue Stelle zu beziehen; also in Deutschland selber.« (Hitler 1934: 2)

Das ist mentalitätsgeschichtlich der deutsche Lesebuchstil, wie er über Jahrzehnte der Schuljugend als Pendant zur repressiven »schwarzen Pädagogik« anerzogen wurde. (So schreibt übrigens auch Rudolf Höß, der letzte Kommandant von Auschwitz, 1963). Hier ist bereits alles enthalten, was einem in der Enge seiner freiwilligen oder aufgezwungenen Unbildung verkümmerten Kleinbürger ans Herz gehen musste: die in breiten Sentenzen heranrollende wehmütige Erinnerung an die gute alte Zeit, die Idyllik des Familienlebens, die Mutterliebe, das Vaterglück, der Sohnesdank, der Anklang patriotischer Feierlichkeit. Das Ganze ist im Stil schief, voller sentimentaler Metaphern und Klischees – einschließlich äußerlich wirkungsvoller Partizipien.

Das »klassische« Bild der deutschen Kleinstadt ist übrigens vor allem durch Goethes Epos »Hermann und Dorothea« geprägt worden. Wie viele andere literarische Ikonen ist es ins Triviale und Nationalistische uminterpretiert und damit Teil der deutschen Ideologie geworden. Es war Leitbild fürs »Echt-Deutsche«: »1. Es spielt auf deutschem Boden, und zwar a) in der Nähe des echt deutschen Rheinstromes, b) in einem anmutigen deutschen Städtchen mit seinem geweißten Kirchturm, seinen reinlichen Straßen, geraden Kanälen, dem ›Goldenen Löwen‹, der Engelapotheke usw. 2. Es spielt in einer echt deutschen Familie, a) mit ihrer Sittlichkeit und strengen Ordnung, die sich zeigt in der Verteilung der Beschäftigung (Hermann: Feld und Stallung; Vater: Gastwirtschaft; Mutter: Hauswesen) und im Gegensatz zum welschen Nachbarn (dem Sitte, Zucht und Achtung vor der Ehe abgehen), b) überhaupt alle Hauptpersonen sind Deutsche: der Löwenwirt (sorgt hausväterlich für die Stadt und die Seinen), die Wirtin (fleißig, gemütvoll, liebevoll), Hermann (Anhänglichkeit an den deutschen Boden, Zartheit seines Benehmens gegen Dorothea), Dorothea (Reinheit bei der Verteidigung der Unschuld ihrer Gespielinnen; Zurückhaltung gegen Hermann, dem sie notgedrungen ihre Liebe verrät). 3. Deutsch sind auch einzelne kleine Züge, namentlich die Trinkszene.« So ein typischer Leitfaden für Gymnasiallehrer zur Unterrichtsvorbereitung in der 14. Auflage (Goethe 1907: 137).

Auch der soldatische Mythos, den Hitler sich zulegte, ist – was den Resonanzboden der dadurch berührten deutschen Kollektiv-Seele betrifft – ein schulisches »Produkt«: der »Erziehung für Verdun«. (»Die Schulen des Kaiserreichs mobilisierten und begeisterten die männliche Jugend schon lange vor 1914 systematisch für den ›Heldentod‹«, Herrmann 2014.)

»Und so kam endlich der Tag, an dem wir München verließen, um anzutreten zur Erfüllung unserer Pflicht. Zum ersten Male sah ich so den Rhein, als wir an seinen stillen Wellen entlang dem Westen entgegenfuhren, um ihn, den deutschen Strom der Ströme, zu schirmen vor der Habgier des alten Feindes. Als durch den zarten Schleier des Frühnebels die milden Strahlen der ersten Sonne das Niederwalddenkmal auf uns herabschimmern ließen, da brauste aus dem endlos langen Transportzuge die alte Wacht am Rhein in den Morgenhimmel hinaus, und mir wollte die Brust zu enge werden.« (Hitler 1934: 180)

Hitlers Ideologem, mit dem er die Erziehung der Jugend (»Jünglinge«) im völkischen Staat ausrichtet, reicht mentalitätsgeschichtlich noch weiter als das Kaiserreich zurück. Zitatfälschungen (ideologisierte geflügelte Worte) spielen dabei eine große, gesellschaftsprägende Rolle. Besonders drastische Beispiele für die Perversion leitbildgebender kultureller Maximen, die ein Lebensideal signalisierten, wurden wie das trojanische Pferd als Vehikel für die Zerstörung ihres Sinnes genutzt, aber vom äußeren Anschein her beibehalten. Das Streben des Menschen etwa nach körperlich-geistig-seelischer Vollkommenheit, der seit der Antike anzutreffende humane Wunsch der Kalokagathie, wurde aus dem Optativ (der Wunschform) in den Indikativ (Wirklichkeitsform) als normsetzendes Faktum bei der gesellschaftlich einflussreichen Turnerbewegung verschoben, was schlimme Folgen für die Vorstellung vom Menschen hatte. »Mens sana in corpore sano« das hieß nun (bald rassistisch dekretiert): Ein gesunder Geist ist identisch mit einem gesunden Körper und nur ein gesunder Körper kann einen gesunden Geist haben.

»Und so wie im allgemeinen die Voraussetzung geistiger Leistungsfähigkeit in der rassischen Qualität des gegebenen Menschenmaterials liegt, so muß auch im einzelnen die Erziehung zuallererst die körperliche Gesundheit ins Auge fassen und fördern; denn in der Masse genommen wird sich ein gesunder, kraftvoller Geist auch nur in einem gesunden und kraftvollen Körper finden. Die Tatsache, daß Genies manches Mal körperlich wenig gutgebildete, ja sogar kranke Wesen sind, hat nichts dagegen zu sagen. Hier handelt es sich um Ausnahmen, die – wie überall – die Regel nur bestätigen. Wenn ein Volk aber in seiner Masse aus körperlichen Degeneraten besteht, so wird sich aus diesem Sumpf nur höchst selten ein wirklich großer Geist erheben. Seinem Wirken aber wird wohl auf keinen Fall mehr ein großer Erfolg beschieden sein. Das heruntergekommene Pack wird ihn entweder überhaupt nicht verstehen, oder es wird willensmäßig so geschwächt sein, daß es dem Höhenflug eines solchen Adlers nicht mehr zu folgen vermag.

Der völkische Staat hat in dieser Erkenntnis seine gesamte Erziehungsarbeit in erster Linie nicht auf das Einpumpen bloßen Wissens einzustellen, sondern auf das Heranzüchten kerngesunder Körperbildung der geistigen Fähigkeiten. Hier aber wieder an der Spitze die Entwicklung des Charakters, besonders die Förderung der Willens- und Entschlußkraft, verbunden mit der Erziehung zur Verantwortungsfreudigkeit, und erst als letztes die wissenschaftliche Schulung.« (Hitler 1934: 451f.)

Der römische Satiriker Decimus Junius Juvenalis (gest. nach 127) hat aber nie die menschenverachtende (den Kranken verachtende) Parole vom »mens sana in corpore sano« ausgegeben; in seiner zehnten Satire heißt es: »Orandum est ut sit mens sana in corpore sano« – mit Opfern bei den Göttern sollst du gesunden Geist in gesundem Leib erflehen (Beutler 1951: 104, 114).

Und was die deutschen Gesangsvereine im 19. und 20. Jahrhundert betrifft – Hitler sprach von einem Volk der Sänger, Dichter und Denker –, so verfielen sie einem absurden Reim, der ihr Auserwähltsein intonierte: »Wo man singt, da laß’ dich ruhig nieder, / böse Menschen haben keine Lieder.« Das solcher Hybris zugrundeliegende Gedicht von Johann Gottfried Seume aber lautete, unverkürzt: »Wo man singet, laß dich ruhig nieder, / ohne Furcht, was man im Lande glaubt, / wo man singet, wird kein Mensch beraubt, / Bösewichter haben keine Lieder.« Die etwas umständlich formulierte Feststellung, dass Diebe und Räuber bei ihrem Tun nicht singen, diente dazu, den singenden Menschen schlechthin zum guten Menschen zu erheben, was dann der Totalitarismus sehr nutzte und zugleich widerlegte: Mord und Musik sind keine Gegensätze.


Hitlers Buch ist – das konnte nur angedeutet werden – eine Montage von meist sich ständig wiederholenden Ausformulierungen gängiger, d.h. im kollektiven Bewusstsein und Unterbewusstsein eingravierter Ideologeme. So erweist es sich summa summarum als ein monotoner, aber umfangreicher Spießer-Spiegel von erschütternder Abgründigkeit. Man muss dies dekuvrieren und Trauerarbeit angesichts des nationalsozialistischen Erfolgs leisten. Aber der tote Hitler wird »immer mit den Deutschen sein – mit den überlebenden, mit den nachlebenden und sogar mit den noch ungeborenen, nicht so wie mit den mitlebenden, aber als ewiges Denkmal des Menschenmöglichen.« Damit hat Volker Ullrich Recht! (Ulrich 2013: 21)

Geheimnisse und Unklarheiten, die man »kommentieren« müsste, bietet »Mein Kampf« wohl nicht. Eine große Zahl von böswilligen Mitläufern jubelte der nationalsozialistischen Weltanschauung zu; ein nicht unerheblicher Teil des Volkes schlief und nahm den Aufstand des verbrecherischen Ungeistes nicht wahr. Man erwachte dann in der Diktatur. Daraus hat man wohl gelernt. Das hoffen wir.

Literatur
Beutler, Rudolf (Hrsg.) (1951): Das Wort der Antike, Bd. II: Juvenal. Satiren. Übertragen von U. Knoche, München
Domarus, Max (1962): Hitler. Reden und Proklamationen 1932-1945, Bd. 1: Triumph (1932-1938), Würzburg
Glaser, Hermann (1964): Spießer-Ideologie. Von der Zerstörung des deutschen Geistes im 19. und 20. Jahrhundert und dem Aufstieg des Nationalsozialismus, Freiburg i. Br.; in mehreren Auflagen im Verlag Wissenschaft und Politik sowie als Ullstein- und schließlich S. Fischer-Taschenbuch erschienen.
Goethe, Johann Wolfgang (1907): Hermann und Dorothea. Mit ausführlichen Erläuterungen für den Schulgebrauch und das Privatstudium von Schulrat Dr. A. Funke, 14. Auflage, Paderborn
Grillparzer, Franz (o.J.): Der Leopoldsritter, in: Sämtliche Werke, hrsg. von Albert Zipper, 1. Bd., Leipzig
Hamann, Brigitte (1996): Hitlers Wien. Lehrjahre eines Diktators, München
Hecht, Martin (2012): Die Stadt, das Bier und der Hass, in: Die Zeit, 13.9.2012
Herrmann, Ulrich (2014): Erziehung für Verdun, in: Die Zeit, 30.1.2014
Hitler, Adolf (1934): Mein Kampf. Zwei Bände in einem Band (I: Eine Abrechnung, II: Die nationalsozialistische Bewegung), München 1925ff., hier zitiert nach der Ausgabe von München 1934 (damals 1.300.000 Exemplare)
Kommandant in Auschwitz. Autobiographische Auszeichnungen des Rudolf Höß, hrsg. von Martin Broszat, München 1963
Kohn, Hans (1962): Wege und Irrwge. Vom Geist des deutschen Bürgertums, Düsseldorf
Large, David Clay (1998): Hitlers München, München
Mann, Thomas (1986): Bruder Hitler, in: An die gesittete Welt. Politische Schriften und Reden im Exil, Frankfurt a.M.
Niekisch, Ernst (1953): Das Reich der niederen Dämonen, Hamburg
Plöckinger, Othmar (2011): Geschichte eines Buches: Adolf Hitlers »Mein Kampf« 1922-1945, 2. aktualisierte Auflage, München
Ullrich, Volker (2013): Adolf Hitler. Biographie Bd. 1: Die Jahre des Aufstiegs 1889-1939, Frankfurt a.M.

Hermann Glaser, geboren 1928 in Nürnberg, Studium der Germanistik, Anglistik, Geschichte und Philosophie in Erlangen und Bristol 1947 bis 1952, Promotion 1952, Lehramtsexamen und Eintritt in den Schuldienst. Von 1964 bis 1990 arbeitet Glaser als Schul- und Kulturdezernent der Stadt Nürnberg. Er ist Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze zu pädagogischen, sozialwissenschaftlichen, kulturgeschichtlichen und kulturpolitischen Themen. Im April 2014 erscheint von ihm das Buch »Adolf Hitlers Hetzschrift ›Mein Kampf‹. Ein Beitrag zur Mentalitätsgeschichte des Nationalsozialismus«, München, Allitera Verlag, 380 Seiten, Euro 19.90.

[1] Mein Kampf becomes an ebookbestseller. Digital editions of Adolf Hitler’s fascist screed in less public format, attract surge in readers, in: The Guardian, 10.1.2014.
[2] Vgl. Christian Staas: »Wir drehen den Zünder raus.« Hitlers »Mein Kampf« wird neu verlegt. Muss das sein? Fünf Münchner Historiker wollen die Hassschrift mit Fußnoten unschädlich machen, in: Die Zeit, 26.9.2013.

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