25. November 2015 Alexander Häusler

Rechter Kulturkampf und das Spiel mit der Angst

Kategorie: Rechtspopulismus

Die Einwanderung und der Islam sind die zentralen Themen des rechten Kulturkampfes in Europa, der aktuell durch die ungelöste Flüchtlingsproblematik und den islamistischen Terror propagandistische Nahrung und politische Anschlussfähigkeit erhält.


Das Pariser Attentat und die Folgen

Der verheerende islamistische Terrorakt in Paris hat Angst, Verunsicherung und Wut hervorgerufen. Die perfide Logik dieses IS-Terrors besteht darin, mittels hemmungsloser Gewaltexzesse Spannungen in den multireligiös verfassten westlichen Einwanderungsgesellschaften zu vertiefen und hiermit in pervertierter Form eines religiös verklausulierten Kulturkampfes eine apokalyptische Politik eines »heiligen Krieges« voranzutreiben. Öffentliche Reaktionen auf diesen Terror offenbaren die Gefahr, dass dessen Logik Entsprechung finden kann: Ausnahmezustand, Kriegsrhetorik und Anschlussfähigkeit für rechte Kulturkampf-Parolen. Während der französische Präsident die Einheit der Nation im Angesicht des Terrors beschwört, sitzt Marine Le Pen in Wartestellung und befeuert mit Forderungen nach Grenzschließung dieflüchtlingsfeindliche Stimmung.

Alexander Häusler ist Sozialwissenschaftler und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Forschungsschwerpunktes Rechtsextremismus/Neofaschismus an der Hochschule Düsseldorf. Er hat mit Rainer Rösler das Buch »Die rechten
›Mut‹-Bürger. Entstehung, Entwicklung, Personal & Positionen der ›Alternative für Deutschland‹«
(VSA: Verlag Hamburg 2015) verfasst.

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