Liebe LeserInnen und Leser,

die erste Ausgabe des neuen Jahres erreicht unserer AbonenntInnen noch im alten Jahr. Der Januar-Ausgabe ist das Jahresregister unserer Zeitschrift beigelegt. Das ist unsere Art, das vergangene Jahr zu resümieren. Wenig verwunderlich ist, dass ein Schwerpunkt des ausklingenden Jahres auf die Verschuldungskrise der EU lag. Leider steht zu befürchten, dass dieses im neuen Jahr nicht viel anders sein wird.
Jetzt aber wollen wir all unseren Leserinnen und Lesern einen guten Rutsch und alles Gute für das neue Jahr wünschen!

die Redaktion

Das neue Heft

Die Redaktion schreibt über das Land der unbegrenzten Zumutbarkeiten. Joachim Bischoff und Richard Detje fragen, ob 2012 das Jahr der großen Depression wird. "Deutsches Europa oder europäisches Deutschland?" ist die Ausgangsfrage von Karl Georg Zinns Beitrag. Peter Behnen beschäftigt sich mit dem Manifest der entsetzten Ökonomen, während Bernhard Sanders Thema Sarkozy in der Krise ist. Johanna Klages analysiert den globalen Protest der Vielen, sprich Occupy. Uli Cremers und Wilhelm Achelpöhlers Gegenstand ist die Kriegsbeteiligung der Bundeswehr in Afghanistan. Winfried Wessolleck kommentiert die Ergebnisse der Klimakonferenz in Durban. Im Forum Gewerkschaften denkt Frank Deppe über das Verhältnis von "Partei und Gewerkschaft" nach, während Dieter Sauer sich mit dem Verhältnis von Finanz- und Wirtschaftskrise und betrieblicher Krise in Permanenz beschäftigt. 125 Jahre nach seiner Geburt und 50 Jahre nach seinem Tod würdigt Jörg Deml den marxistischen Theoretiker Karl Korsch und Gerhard Zahler-Treiber schreibt über den Austromarxisten Otto Bauer. Das Heft schließt mit zwei Nachrufen auf Christa Wolf und einem auf Lucio Magri sowie einer Filmkritik von Mad Circus.

Kommentare

Zukunft Alter: Frührente und Altersarmut

Die bevorstehende Einführung der Rente mit 67 sowie die Berichte der Sozialversicherungsträger, dass immer mehr Beschäftigte vorzeitig mit großen Abschlägen in den Altersruhestand gehen, haben das Thema drohender Altersarmut erneut in den Fokus der öffentlichen Debatte gerückt. Mehr...

Neuerfindung der Linkspartei – aber wie?

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Dietmar Bartsch, will Vorsitzender der Partei DIE LINKE werden. Nach der Billigung des neuen Parteiprogramms durch den Parteitag und einen Mitgliederentscheid hat Bartsch mehrere Monate vor dem Parteitag, auf dem die Wahl der Parteispitze erfolgen soll, seine Kandidatur angekündigt. Mehr...

Verhärtete Armut in einer reichen Gesellschaft

Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat in seinem aktuellen »Bericht zur regionalen Armutsentwicklung in Deutschland 2011«[1] festgestellt, dass bei einer seit Jahren anhaltend hohen Quote von über 14% der Bevölkerung, die arm sind, von einer Verhärtung oder Verfestigung von Armut gesprochen werden muss. Mehr...

Mit viel Geld für die Banken aus der Rezession?

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat beschlossen, der Gefahr eines Bankencrashs, weil sich die Banken untereinander kaum mehr Geld leihen, dadurch zu begegnen, dass Liquidität zum aktuell günstigen Leitzinssatz von 1% über einen stark erweiterten Zeitraum von drei Jahren auch bei der Hinterlegung schlechterer Sicherheiten zur Verfügung gestellt wird. Mehr ...

Schutzpatron der Londoner City

Die Entscheidung des britischen Ministerpräsidenten David Cameron, auf dem EU-Austeritätsgipfel ein Veto gegen die vor allem von Merkel und Sarkozy geplanten Änderungen des Lissabon-Vertrages einzulegen, hat in Großbritannien größtenteils Zustimmung erfahren. Mehr ...

Konterkarierung des Tabus

Die Entdeckung der Terrorzelle »Nationalsozialistischer Untergrund« vor wenigen Wochen hat zu Recht für ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit gesorgt. Diese scheint indes so hoch gewesen zu sein, dass andere mit dem Thema zusammenhängende Ereignisse, kaum beachtet wurden. Mehr ...

Der Aufstand der Abgehängten

Die Riots im August 2011 sind eine Reaktion auf Armut und Polizeigewalt. Das ist das Ergebnis einer umfangreichen Studie, für die der Guardian gemeinsam mit der London School of Economics (LSE) 270 TeilnehmerInnen der Riots interviewt hat. In der letzten Woche wurden die Ergebnisse mit einer Artikel-Serie im Guardian präsentiert. Mehr ...

DIE LINKE im Disneyland?

Als Gregor Gysi am 29.9.2011 in seiner Rede, mit der er die Ablehnung der Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF) durch sein Fraktion im Bundestag begründet hatte, eingangs auf die US-amerikanische Kritik an den zögerlichen und ständig zu spät kommenden Entscheidungen der Regierungen der Euro-Zone hinwies, ebenso wie auf die Tatsache, dass die EZB mit dem Kauf von Staatsanleihen bestimmter Krisenländer der Währungsunion faktisch eine Art von Eurobonds praktiziert, hatte er gut begonnen. Mehr ...

Bei anderen entdeckt

»Diese Krise ist ein Moment der Wahrheit«

Für die »Berliner Republik« sprach Johanna Lutz mit Jürgen Kocka über Umbruchphasen in der europäischen Geschichte, Kapitalismuskritik und die Bewältigung der Krise Europas. Mehr...

Was geschah in Libyen?

»Im Gegensatz zum unblutigen Staatsstreich vom 1. September 1969, der König Idris stürzte und Gaddafi und seine Kollegen an die Macht brachte, hat die Kombination von Rebellion, Bürgerkrieg und NATO-Bombardierung zum Schutz von Zivilisten mehrere tausend (5 000? 10 000? 25 000?) Todesopfer gefordert, viele tausend Verletzte und Hunderttausende Flüchtlinge hinterlassen sowie massiven Schaden an der Infrastruktur angerichtet. Was hat Libyen als Gegenwert, wenn davon überhaupt die Rede sein kann, für so viel Tod und Zerstörung erhalten, die in den letzten siebeneinhalb Monaten über das Land hereingebrochen sind?«, fragt der ehemalige Direktor der International Crisis Group’s North Africa Project, Hugh Roberts. Seine Darstellung der Geschehnisse stellt die offizielle westliche Perspektive in Frage. Einen deutschsprachigen Auszug seines langen Beitrages gibt es hier, die komplette englische Fassung hier.

Termine

Umbau im globalen Süden – ökologisch und sozial

9.1. | Berlin, 19:00 Uhr, Helle Panke, Kopenhagener Str. 9. Mit Jörg Goldberg, Redakteur von Z. Zeitschrift Marxistische Erneuerung und Autor des Buches »Überleben im Goldland Afrika im globalen Kapitalismus«, und Tadzio Müller, Referent im Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Mitautor des Buches »Grüner Kapitalismus, Krise, Klimawandel, und kein Ende des Wachstums.

Deutschlands neue Rechte – Angriff der Eliten

10.1. | Freiburg, 19:00 Uhr, Uni Freiburg, Kollegiengebäude III, Hörsaal 3043. Der Referent und Buchautor Volker Weiß analysiert, wie sich das Bedürfnis nach Abgrenzung einer Elite in Deutschlands jüngerer Vergangenheit äußerte.

Aktionstag am 15. Januar

Europa steckt in einer tiefen ökonomischen Krise. Weltweit sind zahlreiche weitere Länder von Ansteckung bedroht. Doch gerettet werden nur die Banken, mit vielen Milliarden an Steuergeldern. Es drohen noch höhere Staatsschulden und weitere Sparprogramme zu Lasten der Armen und der Steuerzahler. Immer mehr EU-Staaten werden von einer demokratisch nicht legitimierten Troika aus Internationalem Währungsfonds, EU-Kommission und Europäischer Zentralbank beherrscht. Politik dient nur noch dem Interesse der Investoren an profitablen Anlagemöglichkeiten. Aktuelle Informationen über die dezentralen Aktionen findet man hier.

»Präsenz und Repräsentation«

18.1.  | Hamburg, 9:30 bis 16:30 Uhr, Universität, Fachbereich Sozialökonomie, Welckerstraße 8, Raum 2.16. Workshop zu Erfahrungen und Perspektiven akteursbezogener Arbeits- und Gewerkschaftsforschung. Welche sozialen und politischen Ansprüche formulieren WissenschaftlerInnen heute an ihre Forschungsarbeit? Welche institutionellen Grenzen haben aktuelle Projekte, auch und insbesondere im Feld der Gewerkschaftsforschung? Mit: Julika Bürgin, Peter Birke, Heiner Dribbusch, Nicole Mayer-Ahuja, Oliver Nachtwey u.a. Anmeldung: kathrin.deumelandt@wiso.uni-hamburg.de

»Fräulein Schmetterling«: Ch. Wolfs Arbeit für den Film

16.1. | Berlin, 19:00 Uhr, Helle Panke, Kopenhagener Str. 9. »Der DEFA-Film ›Fräulein Schmetterling‹ entstand 1965 in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Kurt Barthel nach einem Szenarium der Wolfs. Der zugleich dokumentarisch und märchenhaft erzählende Film wurde noch in der Arbeitsversion nach dem 11. Plenum des ZK der SED verboten. Er zeigt beispielhaft nicht nur die Arbeitsweise von Christa Wolf, sondern gibt Aufschluss über die Produktionsbedingungen von Kunst in der DDR der 60er Jahre.«

Kritik der Moral: Lauter Werte – nichts wert

18.1. und 1.2. |  Bremen. 19 Uhr, Universität SFG 2080. »Moral gilt als hohes Gut. Es soll den Menschen im Unterschied zum Tierreich adeln. Zugleich wird allenthalben das Fehlen von Moral beklagt. Stimmt das? Fehlt es an Moral oder verhält es sich nicht vielmehr umgekehrt? Gibt es nicht vielleicht zuviel von ihr? Und überhaupt: Wozu braucht es Moral? Kommt sie nicht ohnehin nur den Interessen in die Quere? All das soll geklärt werden; insbesondere das Verhältnis von Interesse, Recht, Moral, Gewissen und – vielleicht noch – Religion.«
Infos: www.fhuisken.de

»Sind die Euroretter noch zu retten?«

10:00, Karl-Liebknecht-Haus, Kleine Alexanderstr. 28. »Hat der ›griechische Schlendrian‹ die Euro-Krise verursacht oder rächen sich Konstruktionsfehler der Gemeinschaftswährung? Sind das Berliner und Brüsseler Spardiktat der Ausweg? Welcher Kurswechsel wäre nötig, wenn der Euro überleben soll?« Mit Christa Luft.

Neue Bücher

Louis Althusser
Über die Reproduktion
Ideologie und ideologische Staatsapparate, 2. Halbband
Fünf Thesen über die Krise der katholischen Kirche
Über die Reproduktion der Produktionsverhältnisse
320 Seiten | EUR 29.80 |  ISBN 978-3-89965-451-6
(Mitte Januar)

Stephan Krüger
Politische Ökonomie des Geldes
Gold, Währung, Zentralbankpolitik und Preise
Kritik der Politischen Ökonomie und Kapitalismusanalyse, Band 2
608 Seiten | EUR 36.80 | ISBN 978-3-89965-459-2
(Mitte Januar)

Antje Kosemund
Sperlingskinder
Faschismus und Nachkrieg:
Vergessen ist Verweigerung der Erinnerung!
184 Seiten |  EUR 16.80 | ISBN 978-3-89965-494-3

Freerk Huisken
Der demokratische Schoß ist fruchtbar...
Das Elend der Kritik am (Neo-)Faschismus
176 Seiten | EUR 12.80 |  ISBN 978-3-89965-484-4
(Anfang Januar)

Luxemburg 4/2011
Schwerpunkt: Re Organisation | Re Organisieren | Occupy
158 Seiten | EUR 10,00 | ISBN 978-3-89965-859-0

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