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Werner Röhr

Der türkische Völkermord an den Armeniern 1915/16

Zur Kasuistik seiner Leugnung in der Gegenwart
Supplement der Zeitschrift Sozialismus 4 / 2015

52 Seiten | 2015 | EUR 5.00
ISBN 978-3-89965-983-2

 


»Auf die Frage, warum die Türkei den Völkermord an den Armeniern nach fast einem Jahrhundert so hartnäckig leugnet, antwortete der britische Historiker Perry Anderson: ›Die unerbittliche Weigerung des türkischen Staates, die Tatsache des Massenmordes an den Armeniern auf seinem Territorium anzuerkennen, ist weder anachronistisch noch irrational, sie ist vielmehr eine aktuelle Verteidigung der eigenen Legitimität. Denn der ­ersten großen ethnischen Säuberung, die Anatolien homogen muslimisch werden ließ, wenn auch noch nicht homogen türkisch, folgten kleinere Reinigungen des Staatskörpers, im Namen desselben integralen Nationalismus, und die dauern bis auf den heutigen Tag fort. Griechenpogrome 1955/1964; Annexion und Vertreibung von Zyprioten 1974; Ermordung von Aleviten 1978/1993; Unterdrückung der Kurden 1925-2008.‹«

Inhalt

Vorbemerkungen
1. Die UNO-Konvention von 1948 über die Bestrafung des Völkermords
2. Aufgabenstellung
3. Von der »loyalen Nation« zum »inneren Feind«
4. Die jungtürkische Revolution und die Armenier
5. Der Kriegseintritt der Türkei und die Entscheidung für den Völkermord
6. Der türkische Völkermord an den Armeniern
7. Vor den Augen des Volkes und der Weltöffentlichkeit – Beteiligte, Augenzeugen und Nutznießer
8. Die Unionistenprozesse und ihre Urteile
9. Von Sèvres 1920 nach Lausanne 1923
10. Zur Kasuistik der türkischen Völkermordleugnung
11. Völkermorde – einzigartig und unvergleichbar?
Schluss

Der Autor
Werner Röhr, Historiker, bis 1991 Akademie der Wissenschaften der DDR, 1993-2008 Herausgeber des Bulletin für Faschismus- und Weltkriegsforschung. Veröffentlichungen: Abwicklung – Das Ende der Geschichtswissenschaft der DDR, 2 Bände, Berlin 2011/2012; Hundert Jahre deutsche Kriegsschulddebatte. Vom Weißbuch 1914 zum heutigen Geschichtsrevisionismus, Hamburg 2015.

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