24. Februar 2016 Joachim Bischoff

Droht eine globale Rezession oder Krise?

Der US-Ökonomie hatte die amerikanische Notenbank vor wenigen Wochen noch eine gute Verfassung attestiert und daher eine leichte Anhebung der Leitzinsen für klug gehalten. Auch andere Wirtschaften der entwickelten kapitalistischen Länder (Groß­britannien, Euro-Zone) melden einen leidlich zufriedenen Lauf der Kapitalakkumulation.

Trotzdem sind die Wertpapierbörsen deutlich abgestürzt. Die Flucht aus den Finanzanlagen ist ein weltweites Phänomen. Wie ist diese Diskrepanz zu erklären?

Der Fall des Ölpreises, die konjunkturelle Abkühlung in großen Volkswirtschaften wie China, Warnsignale aus dem europäischen Bankensektor: Gleich mehrere Faktoren trüben gegenwärtig die Stimmung der Akteure auf den Finanzmärkten, die sich reihenweise aus riskanten Anlageklassen zurückziehen.

Zu den Risikofaktoren hinzugekommen ist – etwas überraschend – die Sorge um die amerikanische Wirtschaft. Die USA waren unter allen Industrieländern am besten aus der Finanzkrise gekommen. Die Wirtschaft wuchs mäßig, aber beständig – trotz der politischen Blockade über die öffentlichen Finanzen. Anfang 2016 verstärken sich Schwächetendenzen: Der private Konsum, bisher Motor der Konjunktur, geht zurück. Und der vergleichsweise starke US-Dollar scheint dem Export zu schaden.

Joachim Bischoff ist Mitherausgeber von Sozialismus.

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