26. Februar 2025 Fanny Zeise/Florian Wilde: Gewerkschaftliche Kämpfe als Antwort auf Rechtsruck, Transformation und Kürzungspolitik
Gegenmacht im Gegenwind
Vom 2. bis 4. Mai 2025 findet unter diesem Motto die 6. Konferenz »Gewerkschaftliche Erneuerung« – umgangssprachlich »Streikkonferenz« genannt – in Berlin statt.
Diese seit 2013 von der Rosa-Luxemburg-Stiftung veranstalteten Konferenzen haben sich mit zuletzt 1.550 Teilnehmer*innen in Bochum 2023 zu den wohl größten links-gewerkschaftlichen Konferenzen in Deutschland seit Jahrzehnten entwickelt. Genau werden wir es erst bei der Konferenz-Eröffnung im Audimax der TU Berlin am Abend des 2. Mai wissen – den bisherigen Anmeldungen nach zu urteilen dürfte der Andrang in diesem Jahr sogar noch größer werden.
Mitveranstaltet wird die Konferenz von zahlreichen Gewerkschaftsgliederungen aus Berlin und Ostdeutschland – darunter ver.di Landesbezirk Berlin, der Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen der IG Metall, und die Berliner Sektionen von NGG, EVG, GEW und IG BAU – sowie gewerkschaftsnahen Einrichtungen wie der Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt der TU Berlin und Arbeit und Leben. Sie bringen viele der Themen und Redner*innen ein, die sich nun im Konferenzprogramm finden.
Konferenz mit spezifischem Ansatz
Die »Streikkonferenzen« mit ihrem Fokus auf gewerkschaftliche Erneuerung verfolgen einen sehr spezifischen Ansatz: Sie behandeln verschiedene Facetten einer konflikt- und beteiligungsorientierten Gewerkschaftsarbeit, knüpfen an aktuellen Auseinandersetzungen an und bearbeiten damit konkrete Themen aktiver haupt- und ehrenamtlicher Kolleg*innen. Dabei steht die konkrete Praxis im Zentrum. Über Erfahrungsberichte aus der Gewerkschaftsarbeit und die Diskussion der Teilnehmer*innen finden Reflexions- und Austauschprozesse über geeignete Strategien und Aktionsformen statt. Diese können so in anderen Branchen und Kontexten übernommen bzw. weiterentwickelt und angepasst werden. Dieser Prozess wird intensiviert, indem Gewerkschaftsforscher*innen ihre Forschungsergebnisse und ihren analytischen Blick einbringen und ihrerseits von Diskussionen mit Praktiker*innen und Feldzugängen für weitere Forschung profitieren.
Wichtig ist zudem der Vernetzungscharakter der Konferenz: Kolleg*innen einzelner Branchen tauschen sich überregional aus, diskutieren die konkreten nächsten Herausforderungen und können im Anschluss auf die neu geknüpften Kontakte zurückgreifen.
Fanny Zeise und Florian Wilde sind Referenten für Gewerkschaftspolitik in der Rosa-Luxemburg-Stiftung und organisieren seit 2013 die »Streikkonferenzen« mit.