2. September 2024 Sebastian Ellighaus
Gute Arbeit gegen Rechts
Im nordhessischen Baunatal werden im zweitgrößten VW-Werk Komponenten für den weltweiten Vertrieb gefertigt; von rund 16.500 Beschäftigten aus 54 Nationen. Doch bei der Landtagswahl am 5. Oktober 2023 kam die AfD auf 18,4% der Stimmen, in Baunatal sogar auf 21,8%.
Ihre Gewinne dürfte sie nach Einschätzung von Carsten Büchling, Vorsitzender des dortigen Betriebsrats, auch unter den Werksangehörigen eingefahren haben, schließlich sei die VW-Welt auch nur ein »Spiegel der Gesellschaft«.
Ähnlich berichtet das Bernd Lösche, Betriebsratsvorsitzender von Opel im thüringischen Eisenach, wo die AfD sich als mit Abstand führende politische Kraft durchgesetzt hat. Thüringen, wo die Sozialdemokratie ihre programmatische Geburtsstunde feierte und Antifaschisten im Buchenwalder Manifest Eckpunkte einer neuen, auf die Befreiung der Arbeit, auf Humanität, Frieden und Recht gründenden Gesellschaft skizzierten. Dass Teile der »Arbeiterschaft« unter AfD-Wähler*innen stärker vertreten sind als der Durchschnitt des Elektorats, haben Nachwahlbefragungen in den vergangenen Jahren mehrfach herausgestellt. Doch was sind die Hintergründe, wie kann es dazu kommen?
In einer neuen Buchreihe »Arbeitspolitik: Theorie, Praxis, Strategie«, herausgegeben vom geschäftsführenden Vorstandsmitglied der IG Metall, Hans-Jürgen Urban, wird dieser Frage im soeben erschienenen ersten Band nachgegangen.
Sebastian Ellighaus lebt in Hannover.