29. Januar 2020 Forum Gewerkschaften: Tarifrunde 2020 – Für mehr als 10 Millionen Beschäftigte werden neue Tarifverträge verhandelt

Nicht auf die »Leimspur der Lohnzurückhaltung« locken lassen

2020 werden in Deutschland die Löhne und Gehälter, teilweise auch Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen, für zehn Millionen Beschäftigte, knapp einem Drittel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, neu ausgehandelt.

In der Metall- und Elektroindustrie (M+E) endet die Laufzeit der Entgelttarifverträge für 3,8 Millionen Beschäftigte am 31. März. Kurz darauf folgen die Tarifverhandlungen im Bauhauptgewerbe mit gut 630.000 Arbeitern und Angestellten. Im öffentlichen Dienst (Kommunen und Bund) arbeiten 2,7 Millionen, dort wird ab August verhandelt.

Die Zahl der gültigen Tarifverträge ist zwar mit mehr als 70.000 so hoch wie nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik, doch die Reichweite des Tarifvertragssystems nimmt weiterhin ab. Dem IAB-Betriebspanel 2018 zufolge arbeiten noch 46% der Beschäftigten in Betrieben, die an den Flächentarifvertrag gebunden sind (West 49%, Ost 35%), weitere 8% im Rahmen von Haustarifverträgen. Bei knapp der Hälfte der 44% nicht tarifgebundenen Beschäftigten orientieren sich die Betriebe – mit mehr oder weniger bedeutenden Abweichungen – an den Branchentarifen.

Positive Bilanz

Im vergangenen Jahr stiegen die Tariflöhne und -gehälter um 3%, was einen realen Lohnzuwachs von 1,6% zur Folge hatte.

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Zur aktuellen Tarifforderung der IG Metall siehe auch
Otto König/Richard Detje: Lohnzurückhaltung für ein »Zukunftspaket«?

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