24. Februar 2016 Redaktion Sozialismus

Theodor Bergmann wird 100!

Am 7. März 2016 vollendet Theodor Bergmann in Stutt­gart das 100. Lebensjahr. Die Redaktion und die HerausgeberInnen von Sozialismus gratulieren herzlich.

Es kennzeichnet Theos zurückhaltende Bescheidenheit, dass er aus diesem Anlass keinen »großen Bahnhof« will, sondern um ein Symposium bat: »Was bleibt: Bilanz und Ausblick der Arbeiterbewegung – Hoffnung und Niederlagen«. In diesem Sinne veröffentlichen wir zwei Beiträge zu seiner Biografie und zu seinem Wirken im Zusammenhang der »Arbeiterpolitik nach 1945« sowie eine von Theo selbst verfasste Besprechung des Buches zu Grenzgängern des Kommunismus.

Mario Keßler schrieb einmal, dass Bergmanns Biografie exem­plarisch für jene Linke steht, »die von der antidemokratischen Rechten verfolgt, von den pseudodemokratischen Spießern gemieden und von den Stalinisten in Acht und Bann getan worden ist«. Ein Grund besteht darin, dass Theo bereits frühzeitig die Entscheidung traf, sich einer der »linken Zwischengruppen« – damals der Jugendorganisation der KPD-Opposition – anzuschließen und seine politische Arbeit unabhängig von den beiden Hauptströmungen der Arbeiterbewegung zu organisieren – gleichwohl immer in kritischer Solidarität. Das verbindet ihn mit der Intention dieser Zeitschrift, zu deren Autoren Theodor Bergmann viele Jahre gehörte.

Im letzten Kapitel der Neuauflage von »Im Jahrhundert der Katastrophen. Autobiografie eines kritischen Kommunisten« schreibt er u.a.: »Ohne Alternativen, ohne Widerspruch, ohne Antithese gibt es keinen Fortschritt.« Und er fügt hinzu, dass der Marxismus in diesem Sinne weiterentwickelt werden muss – »im offenen, toleranten, kollektiven Diskurs... Diese Überzeugung begründet meinen vorsichtigen Optimismus auch in meinem letzten Lebensabschnitt.«

Wir hoffen, dass wir noch lange von Theos Erfahrungen lernen können.

Die komplette Leseprobe als pdf-Datei [sie enthält auch den Beitrag von Erhard Korn zur »Arbeiterpolitik nach 1945«]!

 

 

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