1. September 2004

Sebastian Herkommer

Unser Freund, langjähriger politisch-wissenschaftlicher Weggefährte und Autor der Zeitschrift Sozialismus sowie des VSA-Verlags, Sebastian Herkommer, ist nach langer

Krankheit am 3.9.2004 verstorben.

Sebastian Herkommer lehrte bis 1998 als Professor für Soziologie an der Freien Universität Berlin. Er wurde bekannt durch zahlreiche Veröffentlichungen zu Ideologietheorie, Sozialstrukturanalysen und stadtsoziologischen Fragen.

Die Redaktion der Zeitschrift Sozialismus, die Sozialistischen Studiengruppen, der VSA-Verlag und WISSENTransfer haben einen wichtigen Mitstreiter für Aufklärung und Emanzipation verloren. Im Folgenden dokumentieren wir den Nachruf von Joachim Bischoff und Hasko Hüning, der in der Oktober-Ausgabe von "Sozialismus" erscheinen wird.

Redaktion Sozialismus
Sozialistische Studiengruppen
VSA-Verlag
WISSENTransfer


Sebastian Herkommer (1.9.1933-3.9.2004)
von Joachim Bischoff und Hasko Hüning

Sebastian Herkommer, der nach einer Banklehre in Frankfurt studiert und als Forschungsassistent am Institut für Sozialforschung gewirkt hatte, übernahm 1966 eine Stelle als Akademischer Rat an der FU Berlin. Wie andere steht er dafür, dass es vor 1968 bereits eine kritisch-sozialistische Kultur auch an Deutschlands Universitäten gegeben hatte. Er nahm durch die nachfolgende Rebellion der Schüler, Studenten und Auszubildenden neue Impulse auf. Die zeitweilige Renaissance des Marxismus in Westdeutschland und einer von Marxisten mit geprägten Sozialwissenschaft ist ohne ihn nicht zu denken. Er engagierte sich – wie viele der älteren Mitarbeiter der Zeitschrift Sozialismus – für die Entwicklung marxistischer Zeitschriften in der Bundesrepublik. So wirkte er mit bei der Frankfurter Zeitschrift "Diskus", war Ende der 1960er Jahre beim "Argument" beteiligt und kam über die "Sozialistische Politik" zur Zeitschrift "Beiträge zum wissenschaftlichen Sozialismus", später "Sozialismus".

Sebastian Herkommers Arbeits- und Lebensfeld war durch die gesellschaftlichen Entwicklungstendenzen des 20. Jahrhunderts abgesteckt. Sein Geburtsjahr 1933 stand und steht als zentrales Symbol für das, was der marxistische Historiker Hobsbawm als Zeitalter der Extreme bezeichnete. Über dieses kurze Zeitalter sagt er, es erscheine wie eine Art Triptychon oder historischer Sandwich. "Dem Katastrophenzeitalter von 1914 bis zu den Nachwirkungen des zweiten Weltkriegs folgten etwa fünfundzwanzig bis dreißig Jahre eines außergewöhnlichen Wirtschaftswachstums und einer sozialen Transformation, die die menschliche Gesellschaft wahrscheinlich grundlegender verändert haben als jede andere Periode vergleichbarer Kürze. Retrospektiv kann diese Periode als eine Art von Goldenem Zeitalter betrachtet werden, und sie wurde auch beinahe sofort, nachdem sie in den frühen siebziger Jahren zu Ende gegangen war, als solche empfunden. Im letzten Teil des Jahrhunderts begann dann eine neue Ära des Verfalls, der Unsicherheit und Krise..." (Hobsbawm 1995: 20) Sebastian Herkommer war – neben der für ihn zentralen Aufgabe der Ausbildung – hartnäckig darin engagiert, die Aufklärung über diesen historischen Sandwich voranzubringen.

1.
Die früheren Eindrücke und Erfahrungen in Hitlers "Drittem Reich" sensibilisierten Herkommer für die Aufarbeitung der Gründe für die gesellschaftlich verbreitete Akzeptanz der faschistischen Bewegung. Hier ging es ihm auch um die Aufhellung des Zusammenhanges, dass die damalige Rechtsordnung – gestützt durch die vorherrschende gesellschaftliche Mentalität und Moral – jedes Eigentumsdelikt wie z.B. den so genannten Kameradendiebstahl streng sanktionierte, zugleich aber die Auslöschung von vermeintlich "lebensunwertem" Leben oder die systematische Vernichtung von Juden, Roma und anderen Minderheiten positiv begleitete. Dass in einer entwickelten kapitalistischen Gesellschaft eine soziale Bewegung mit dem politischen Programm, einen Zivilisationsbruch ins Werk zu setzen, die Hegemonie erobern konnte, war die grundlegende Herausforderung seiner vielfältigen Untersuchungen und Forschungen. Im Unterschied zu vielen anderen Zeitgenossen blieb er auch stets misstrauisch gegenüber der selbstgerechten Einschätzung von der Einzigartigkeit dieses vermeintlichen geschichtlichen Betriebsunfalls. Sicherlich hat die Beschäftigung mit rechtsextremistischen Mentalitäten in der Frühzeit der Bundesrepublik Deutschland am Frankfurter Institut für Sozialforschung zu der die ganze Lebenszeit anhaltenden Sensibilität beigetragen. In einem Text aus der Mitte der 1970er Jahre umriss Herkommer seine Beurteilung: "Wir wissen aus der wissenschaftlichen Analyse der Bewegungsformen bürgerlicher Produktionsweise: Wenn die Reproduktion der ökonomischen Verhältnisse unterbrochen ist oder doch 'irritiert' wie in der 1974 beginnenden Krise, dann verschärfen sich die repressiven Tendenzen sowohl in der unmittelbaren Produktion als auch in den politischen Formen der Herrschaft bzw. der unmittelbar staatlich politischen Machtausübung. Die herrschende Klasse ... muss ... versuchen, die kapitalistische Form der Produktion zu erhalten – in letzter Konsequenz auch unter Verletzung und Vernichtung der auf ihrem Boden notwendig entstandenen Rechtsförmigkeit der sozialen Beziehungen. Soviel lehrt uns die Geschichte." (Herkommer 1977: 54)

Herkommer, der 1965 bei Adorno über Chancen und Grenzen der politischen Bildung an Schulen promovierte, wusste vielleicht wie kaum ein anderer um die begrenzten Möglichkeiten politischer Aufklärung, wenn die Zerrüttung der sozialen Verhältnisse erst weit fortgeschritten war. Diese Erfahrungen erwuchsen aus einem größeren Forschungsprojekt am Institut für Sozialforschung: "Parallel zur Beendigung der Studentenuntersuchung begannen 1959 die Vorbereitungen zu einem Projekt über Probleme und Möglichkeiten der Erwachsenenbildung am Beispiel von Volkshochschulen in Nordrhein-Westfalen und eine von der DFG finanzierte und von Manfred Teschner durchgeführte Untersuchung über die konkrete Umsetzung der Lehrpläne zur politischen Bildung an hessischen Gymnasien. Die finanzielle Förderung durch die Max-Traeger-Stiftung erlaubte die Ausdehnung der Fragestellung auch auf Volks-, Real- und Berufsschulen. An dieser letztgenannten Studie arbeiteten Egon Becker, Evelies Mayer, Margarete Bernhardt, Michael Schumann, Joachim Bergmann sowie Sebastian Herkommer mit." (Demirovic 1999: 790)

Jahrzehnte später wurden diese Untersuchungen im Zusammenhang mit der polemischen Umdeutung der kritischen Theorie zur Gründungsphilosophie der Bonner Republik als "Beweisstücke" herangezogen: "Adorno und die Bildungssoziologie oder: Der Lehrer als Agent... Die wichtigste praktische Tätigkeit Adornos war seine prägende Mitarbeit am DGS-Fachausschuss für Soziologie der Bildung und Erziehung. In den Jahren 1962 und 1963 arbeitete dieser Fachausschuss eine Reihe von Empfehlungen für die Reform der politischen Bildung aus, die auf einer Tagung im Herbst 1963 am Institut für Soziologie ausformuliert wurden. Das Protokoll der Sitzung trägt dabei deutlich den Stempel Adornos und seines verstärkten Rückgriffs auf die Sprache der kritischen Theorie der 30er Jahre. So wird etwa der Neutralismus der Lehrer als konservatives Potential entlarvt: 'Blind für die eigene soziale Rolle und für die Struktur der gesellschaftlichen Realität erfüllen die Lehrer eine Funktion, die ihnen selbst gar nicht bewusst wird: die Funktion von Agenten je geltender gesellschaftlicher Herrschaftsverhältnisse.'" (Albrecht u.a. 1999: 404) Die Autoren zitieren hier aus einem Protokoll, das von Wolfgang Lempert und Sebastian Herkommer am 1.11.1963 erstellt wurde.

2.
Im Zentrum der wissenschaftlichen Arbeit von Herkommer stand zunächst die Erforschung des Strukturwandels und der damit einhergehenden Bewusstseinsveränderungen in dem dynamischen "goldenen Zeitalter". Er wusste durch die frühe Beschäftigung mit rechtsextremen Mentalitäten und den Veränderungspotentialen "fordistischer" Massenarbeit, dass nur in der Rückschau das Zeitalter golden, für die Zeitgenossen ansonsten gleichermaßen widersprüchlich und konfliktreich angelegt war. Bei der Frage nach der Bedeutung der technisch-wissenschaftlichen Intelligenz und der qualifizierten Arbeit in dem Umbruchprozess der gesellschaftlichen Arbeit bemühte sich Herkommer um eine Erweiterung des industriesoziologischen Blickwinkels um sozialstrukturelle und bewusstseinstheoretische Dimensionen. Damit war eine differenziertere Sichtweise auf den Vermittlungszusammenhang von Klasse, Geschlecht und Individualität möglich. Dabei ging es ihm gerade auch um eine Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen.

Die in den 1970er Jahren einsetzende Krise des Fordismus hinterlässt im Alltagsleben deutliche Spuren. "Entgrenzte" Freiheit und Grenzenlosigkeit der Ansprüche auf der einen, begrenzte Möglichkeiten und gesellschaftlich polarisierende ökonomisch-soziale und kulturelle Rahmenbedingungen auf der anderen Seite bilden einen schwankenden Boden für die Identitätsentwicklung – vor allem auch für Frauen. Die sich zuspitzenden Widersprüche rufen sozialen Stress hervor, der geschlechtsspezifisch akzentuiert ist: Arbeitsplatzrisiken und -verluste, Qualifikationsentwertung und neue Schließungs- und Verdrängungsmechanismen, die Aufwertung als Konsumentinnen einerseits und die Abwertung als Produzentinnen andererseits, öffentlicher Sexismus und das Zusammenbrechen vieler menschlicher Beziehungen und Vertrauensverhältnisse in den Zeiten der Krise – dies alles schafft eine neue Qualität von Differenz und Fremdheit, die bisher keineswegs durch neue Angebote von Seiten der Zivilgesellschaft und der Politik kompensiert wird. Offenbar wird die Widersprüchlichkeit von Emanzipation einerseits und der Festschreibung von (Geschlechter-)Ungleichheit und Diskriminierung andererseits in der kapitalistischen Gesellschaft zum Problem und auf die Spitze getrieben, aber nicht ohne weiteres auch einer Lösung zugeführt.

Die gesellschaftliche Reflexion ist weitgehend geschlechtsblind. Sebastian Herkommer hat darauf aufmerksam gemacht, dass die erkämpfte formale Rechtsgleichheit, die seit den 1970er Jahren erreichte Angleichung des Bildungsniveaus von Frauen und Männern, die steigende Erwerbsbeteiligung der Frauen und die neuen Lebensformen und Lebensstile auf einen eher widersprüchlichen gesellschaftlichen Modernisierungsschub in der Nachkriegsepoche verweisen. Auch heutige selbstkritische Stimmen über die verbreitete Blindheit für Phänomene sozialer Ungleichheit schließen jedoch keine besondere Sensibilität für die sozialstrukturelle Bedeutung der Kategorie Geschlecht ein, die, wenn überhaupt, im öffentlichen Diskurs bestenfalls nebensächliche Erwähnung als "askriptives" Merkmal erfährt. Die Selbstverständlichkeit sozialer, politischer und rechtlicher Gleichheit hat offenbar ihre Grenzen.

Die bürgerliche Gesellschaft setzt neue Rahmenbedingungen für die Entwicklung der Familie und die gesellschaftliche Situation der Frauen; sie schafft die Bedingungen für die Aufhebung dieser Unterordnungsverhältnisse und die Entwicklung persönlicher Individualität von Frau und Mann. Erst mit der tendenziellen Auflösung der Familie als selbstständige ökonomisch-soziale Einheit kommt die Loslösung der Frau aus der tradierten Geschlechterhierarchie und -diskriminierung voran. Dieser Prozess bleibt aber widersprüchlich und in die Zerrissenheit der Subjekte zwischen Erwerbsarbeit und der Sphäre der Entfaltung persönlicher und geschlechtsspezifischer Identität eingebunden. Der Möglichkeit nach wird die familiale Sphäre zu mehr als nur dem Ort der Regeneration und Reproduktion von Arbeitskraft. Partnerschaftliche Beziehungen lösen sich mehr und mehr vom Prinzip ökonomischer Zweckmäßigkeit. Die Spannbreite der in der Gesellschaft praktizierten Formen des Zusammenlebens und der Organisierung des Haushalts erweitert sich erheblich. Die Familie verliert ihren Charakter einer quasi natürlich gegebenen oder durch Tradition geheiligten Institution, sie wird zum frei gewählten und individuell gestalteten Raum des Lebens für die einzelnen, in der Regel unterschiedlichen Geschlechts, mit oder ohne Kinder; sie wird aber auch zum Austragungsort von Kämpfen um Arrangements, in denen die Interessen der Beteiligten berücksichtigt werden.

Ohne von den nach wie vor existierenden und das Individuum beschränkenden bornierten Seiten der bürgerlichen Kleinfamilie abzusehen, geht es um die in der feministischen wie aber auch marxistischen Debatte strittige These: Im historischen Progress ergibt sich eine wachsende Bedeutung der Familie als sozialer Lebensform, deren funktionale Erweiterung und Differenzierung im Sinne eines Entwicklungsraums von Individualität eng an die Entwicklung der Prosperität des Wirtschafts- und Sozialsystems gebunden ist. Dies wird besonders deutlich, seit unter dem Druck anhaltender Massenarbeitslosigkeit und der politischen Deregulierung der Sozialsysteme der Versuch unternommen wird, die Familie als ökonomische Einheit und Verteilungsinstanz mit dem Verweis auf die leeren öffentlichen Kassen aufzuwerten und auf ihre ursprünglichen Aufgaben wie in alten Zeiten zurückzuverweisen. Diese Wandlungsprozesse gehen nicht ohne Widersprüche und Brüche im Lebenslauf der einzelnen ab. Aufgrund der Widersprüchlichkeit der kapitalistischen Produktionsweise verbleibt die Individualitätsentwicklung für beide Geschlechter begrenzt und stets gefährdet. Das gilt für beide Geschlechter, aber es gilt für die männlichen und die weiblichen Lohnabhängigen in ungleicher Weise (vgl. Herkommer / Mühlhaus 1992).

Es bleibt die Frage, warum die Frauenbenachteiligung im Kapitalismus so lange reproduziert worden ist, obwohl dieser aus endogenen Gründen nicht auf sie angewiesen ist, es also keine funktionale oder logische Notwendigkeit für sie gibt und sie deshalb auch nicht aus den kapitalistischen Gesetzmäßigkeiten abgeleitet werden kann. Anknüpfend und in Auseinandersetzung mit Ursula Beer und Hildegard Heise hat Herkommer auf das geschichtliche Moment des vorgängigen, d.h. vorbürgerlichen Patriarchats verwiesen. In der Form von Ideologie werde die männliche Überlegenheit und ein entsprechendes Bild von weiblichen Eigenschaften, Fähigkeiten und "Eignung" in Bezug auf die verschiedenen gesellschaftlichen Funktionen auch innerhalb der sich durchsetzenden bürgerlichen Gesellschaftsformation befestigt. Das geschehe im Wesentlichen über die Instanzen des Rechts und des Staates und dessen "ideologische Apparate" (Althusser), insbesondere die Kirche, die Schule und die Familie, aber auch die literarische Produktion usw. Das bedeutet u.a. auch, die patriarchal strukturierten Institutionen aus den Strukturprinzipien der kapitalistischen Ökonomie zu begründen und zugleich die relativ eigenständige kulturelle Reproduktion von Normen, Werten und Symbolen zu analysieren, in die die Geschlechterrollen eingebettet sind.

Nachdem der kurze Traum immer währender Prosperität in den siebziger Jahren abrupt zu Ende ging, verlagert sich das Interesse in Öffentlichkeit und Wissenschaft auf die zentrale Frage nach den gesellschaftlichen Gründen für diese Entwicklung. Insbesondere interessierte, ob mit dem Ende der Illusionen über das so genannte goldene Zeitalter ein Neuanfang und eine Periode emanzipativer Reformen möglich werden würde. In seinem wenige Wochen vor seinem Tode erschienenen Ideologie-Buch resümiert Sebastian Herkommer:

Mehr und mehr sind die Fragen in den Mittelpunkt gerückt worden, ob es gut, nützlich, vielleicht auch nur unvermeidlich sei, sich vorbehaltlos im siegreich aus dem Zeitalter der Extreme hervorgegangenen Kapitalismus einzurichten, oder ob es angesichts der wachsenden Kluft zwischen Reichtum und Armut in erster Linie darauf ankommt, im Namen sozialer Gerechtigkeit im Innern der entwickelten Gesellschaften wie im globalen Maßstab nach Alternativen zu den bestehenden Formen von Produktion und Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums zu suchen.

Sebastian Herkommer hatte an dieser Zurechtrückung der Fragen einen gewichtigen Anteil. War schon die verbreitete Rede von einem Ende der Ideologie in den fünfziger und sechziger Jahren unzutreffend, so gilt dies erst Recht im Übergang zum 21. Jahrhundert. Noch nie war so viel Ideologie wie heute, überschrieb er den einleitenden Abschnitt seiner letzten Arbeit. Er verstand dies in dem Sinne, dass der Neoliberalismus in den letzten Dekaden zur universalsten Ideologie der Weltgeschichte aufgestiegen ist und somit die denkbar schlechtesten Voraussetzungen für eine Lösung der drängenden gesellschaftlichen Fragen bestehen.

3.
Sebastian Herkommer wollte sich nicht mit einfachen Schlussfolgerungen aus den geschichtlichen Entwicklungstendenzen zufrieden geben und engagierte sich daher für eine Erneuerung des Marxismus. Zum Zeitalter der Extreme gehört eben auch eine weitreichende Deformation und Dogmatisierung des Marxismus. Während die Lehrbücher des Marxismus-Leninismus wenig Einsichten boten, konnte "an den ökonomischen und politischen Analysen von Marx und Engels", so Herkommer, "die Begründung des Doppelcharakters des Staates in der bürgerlichen Gesellschaft, als Rechtsstaat und als Klassenstaat, sowie die seiner Bewegung einer möglichen Rückkehr in die unmittelbare personale Form der Herrschaft theoretisch nachvollzogen werden." (Herkommer 1977: 54) Die radikale Erneuerung im Sinne eines sich auf die Kritik der politischen Ökonomie und Gramsci stützenden westlichen Marxismus war nicht nur unverzichtbar, wollte man die in den 1970er Jahren einsetzende und sich stetig verschärfende Überakkumulationskrise samt den Umschichtungen im Alltagsbewusstsein und den Ausbildungen von restaurativen und repressiven Tendenzen verstehen. Man brauchte dieses Fundament auch, um in den rasch wechselnden Moden in der Sozialwissenschaft das Anliegen der kritischen Theorie durchhalten und zugleich die Schwächen und Defizite dieses Marxismus überwinden zu können. Seine These: Die rasch wechselnden Gegenstände der Sozialwissenschaft "seit dem Sieg über den Faschismus lassen sich unschwer auf die wirkliche Entwicklung unserer Gesellschaft zurückführen... Der in der kritischen Theorie über die erzwungene Emigration hinweg aufbewahrte Marxismus, in dieser Form zunächst fast einziger Vermittlungsträger der Marxschen Theorie im kapitalistischen Teil Deutschlands, war selbst nur Durchgangsstadium. In Frankfurt bereits überschritt die Spätkapitalismus-Theorie ihren Höhepunkt." (Ebenda: 56)

Zu der gesellschaftlichen Realität im letzten Drittel des Zeitalters der Extreme gehört auch, dass mit der kanonisierten, dogmatisierten marxistischen Soziologie – sei es in der Originalversion in der damaligen UdSSR oder DDR, sei es in der noch peinlicheren Hybridvariante in der BRD – meist noch weniger anzufangen war. Für Sebastian Herkommer war schon in den 1970er Jahren offenkundig, dass es verschiedene "Marxismen" gibt. Für ihn bestand die nicht zu unterschätzende Schwierigkeit darin, das Existenzrecht einer sich an dem DDR-Marxismus orientierenden Wissenschaftsrichtung zu akzeptieren und gleichwohl kompromisslos deutlich zu machen, dass auch er – wie andere Vertreter eines westlich geprägten Marxismus – mit dieser Position nichts zu tun haben wollte – weder politisch, aber auch nicht in der übergreifenden Frontstellung gegenüber einer bürgerlichen Soziologie. Für ihn galt es, "die Kritik der politischen Ökonomie als System aufzufassen, das den Schlüssel darstellt zum Verständnis der ökonomischen Bewegungsgesetze der bürgerlichen Gesellschaft, damit aber auch Ausgangspunkt, unüberspringbarer, für die Ableitung anderer Formen von Gesellschaftlichkeit. Die Anwendung dieses Schlüssels erübrigt eine marxistische Soziologie... Pointiert ausgedrückt: Über Familie, Gruppe, Sozialisation etc. arbeitet man dann nicht mehr als Soziologe, auch nicht als marxistischer Soziologe, sondern als Marxist – Anwender der von Marx und Engels entwickelten Theorie und Methode." (Ebenda: 58) Mit dem Zusammenbruch der Systemkonfrontation verschwand jene merkwürdige Schimäre "marxistische Soziologie".

4.
Zum Ausgang des 20. Jahrhunderts verstärkte sich eine Tendenz, die sich durch nachhaltige Geschichtsvergessenheit auszeichnet. "Die Zerstörung der Vergangenheit, oder vielmehr die jenes sozialen Mechanismus, der die Gegenwartserfahrung mit derjenigen früherer Generationen verknüpft, ist eines der charakteristischsten und unheimlichsten Phänomene des späten 20. Jahrhunderts. Die meisten jungen Menschen am Ende dieses Jahrhunderts wachsen in einer Art permanenter Gegenwart auf, der jegliche organische Verbindung zur Vergangenheit ihrer eigenen Lebenszeit fehlt." (Hobsbawm 1995: 17)

Mit dem Aufstieg der Geschichtsvergessenheit zur dominanten Prägung des Alltagsbewusstseins rückt die Problematik "Ideologie" in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der sich kritisch verstehenden Sozialforschung. Sebastian Herkommer hatte in Frankfurt bei Adorno mit der Auseinandersetzung über einen der modernen kapitalistischen Gesellschaft angemessenen Ideologiebegriff begonnen und war zu Beginn seiner Wissenschaftslaufbahn mit der Erforschung des Rechtsradikalismus befasst. Diese Themen hat er in den nachfolgenden Jahrzehnten nicht mehr losgelassen. Vor dem Hintergrund der Strukturveränderungen in den Klassenverhältnissen ging es ihm um die Veränderungen des Alltagsbewusstseins und dessen ideologischer Beeinflussung.

Schon Ende der 1950er Jahre dreht sich – wie wir aus der damaligen Protokollführung von Sebastian Herkommer wissen – die zentrale Kontroverse im Ideologie-Seminar bei Adorno um den Verrat der bürgerlichen Klasse an den Idealen der bürgerlichen Revolution. "Ideologie stecke vielleicht gar nicht mehr in geistigen Gebilden (Theorien), sondern sei sozusagen 'ins Leben' übergegangen... Prof. Adorno meinte..., Ideologie werde von oben nach unten wider besseres Wissen, also zynisch verbreitet, dass viel eher der Appell an die Vernunft ('Seien wir doch vernünftig – sehen wir doch die Dinge, wie sie sind') als der Zynismus die Ideologie heute ausmache. Der common sense des Positivismus sei das Medium der heutigen Ideologie, dem Zynismus fehle der Stachel, er sei nicht Ideologie, sondern ... Resignation." "Der notwendige Schein beruhe heute darauf, dass die ganze Menschheit unter dem Banne steht, es könne gar nicht anders sein, als es ist. Dieses Resultat der totalen Durchvergesellschaftung verdecke die doch beim Stand der Produktivkräfte bestehende Möglichkeit, eine vernünftige Gesellschaftsordnung einzurichten. Der klassische Ideologiebegriff treffe also auch noch die heutige Situation und gerade sie."

Diese Fragestellung beschäftigt Herkommer wiederum in der zentralen Auseinandersetzung mit dem Neoliberalismus. In einer bislang nur aus den 1930er Jahren bekannten Manier werde die Alternativlosigkeit in einer vermeintlich völlig entideologisierten Gesellschaft von den Herrschenden proklamiert. Erneut, wie zuletzt in der Zeit der großen Weltwirtschaftskrise ausgangs der 1920er Jahre, sind wir mit einem Ende der bürgerlichen Vernunft und der Aufklärung konfrontiert. Die Klage von Keynes über die schlecht ideologische Eindimensionalität des gesellschaftlich organisierten Denkens erhält eine brisante Aktualität: "Nein, es gab keine Kontroversen mehr; die andere Sichtweise verschwand vollständig; sie wurde nicht einmal mehr diskutiert... Die Vollständigkeit des Sieges der ricardianischen Lehre ist kurios und mysteriös zugleich. Dies war offenbar die Folge einer Reihe von Bedingungen, die diese Doktrin für das Umfeld geeignet machten, in das sie prognostiziert wurde... Dass ihre Lehren, in die Praxis übersetzt, streng und oftmals ungenießbar waren, gab ihr Tugend. Dass sie soziale Ungerechtigkeit und offensichtliche Grausamkeiten zu unabwendbaren Begleiterscheinungen des Fortschritts erklärte und dass jeder Versuch, diese Dinge zu ändern, am Ende eher schädlich denn nützlich sei, verlieh ihr Autorität. Dass sie der Freiheit der wirtschaftlichen Betätigung des einzelnen Kapitalisten eine Rechtfertigung bot, sicherte ihr die Unterstützung der dominanten gesellschaftlichen Gruppe hinter der Obrigkeit." (Keynes 1936: 32f.)

Es ist wahr: die neoliberale Konterrevolution unserer Tage hat oberflächlich nichts gemein mit der alten Schwarzwald-Pastorale der neokonservativen Restauration der 1930er Jahre (Bourdieu 1998: 45). Aber die neoliberale Ideologie bestätigt jene Position der multinationalen Konzerne und des internationalen Finanzkapitals, die von den Politikern und ihren Fellowtravellers nachgebetet wird. Die gesellschaftspolitische Option verkürzt sich auf die Formel: Schaffung von immer mehr Reichtum, der in der Verfügungsgewalt einer kleinen wirtschaftlichen Elite konzentriert werden soll. Herkommer warnt: "Wenn es zutrifft, dass in der Geschichte der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaftsformation noch nie soviel Ideologie war wie heute und die ökonomischen Verhältnisse das Leben, Denken und Verhalten der Menschen noch nie so umfassend und durchdringend bestimmt haben, dann kommt der Aufklärung über die Rolle der Ökonomie unbedingte Priorität zu. Das Beispiel Pierre Bourdieus, der dem Schweigen der von einer vermeintlichen Unabwendbarkeit ihres Schicksals gelähmten Ausgegrenzten eine Stimme verleihen wollte, macht uns die Rolle der kritischen Intellektuellen in diesen Kämpfen deutlich... Als Adressaten von alternativen Vorstellungen sieht er die verschiedenen Gruppen von Leidtragenden der neoliberalen Gesellschaftspolitik: die vor der Gare de Lyon versammelten Arbeiter und Dienstleistenden, welche die erkämpften sozialen Errungenschaften verteidigen wollen, und die in der Banlieue konzentrierten Stigmatisierten und Überzähligen, die ihre Resignation erst zu überwinden beginnen." (Herkommer 2004: 155)

5.
Die Mächtigkeit des "falschen Bewusstseins" stellt nicht nur gesellschaftlich ein schwer zu überwindendes Hindernis dar, sondern diese Mächtigkeit setzt sich bekanntlich in Herrschaftsstrukturen – den so genannten Mainstream – im Bereich des Wissenschafts- und Lehrbetriebes um. Man braucht schon ein erhebliches Maß an Stehvermögen oder Zivilcourage, um über Jahrzehnte hinweg sich den Lockungen und Pressionen des so genannten Zeitgeistes zu entziehen. Wir denken, dass Sebastian uns allen diese Zivilcourage vorlebte und dass diese Haltung gepaart mit der ihm eigenen Toleranz für Auffassungen, die gewiss nicht die seinen waren, uns auch erklärt, weshalb er sich als Lehrer oder Pädagoge einen herausragenden Ruf erwerben konnte.

In Wissenschaft und Ausbildung sah er sich der Philosophie der Aufklärung verpflichtet, die eben nicht in einer Treue gegenüber einer Doktrin oder gar dem neoliberalen Zeitgeist besteht, sondern in der Treue gegenüber einer kritischen Haltung.

Wenn man so will, verkörperte Sebastian eine unmoderne kritische Einstellung. Es geht darum, den gegenwärtigen Politikbetrieb und die ideologischen Rahmenbedingungen zu durchschauen und für andere nachvollziehbar zu machen. Um es abschließend mit Pierre Bourdieu zu umreißen, dessen Arbeiten für Sebastian zu einem der wichtigsten Bezugspunkte geworden waren: Es ist eben keine Frage, dass diejenigen, die aufgrund ihrer wissenschaftlichen Kenntnisse zu einer Antizipation unheilvoller Folgen von gesellschaftlichen Entwicklungstrends und Politik imstande sind, nicht schweigen dürfen. Würden sie das tun, käme das einer Art unterlassener Hilfeleistung gegenüber Menschen in Gefahr gleich. Wenn es stimmt, dass unser Planet und seine Gesellschaften von schlimmen Katastrophen bedroht sind, dann haben diejenigen, die diese Katastrophen im Voraus zu kennen glauben und sie kommen sehen, die Pflicht, jene Zurückhaltung aufzugeben, die sich die Wissenschaftler üblicherweise auferlegen.

Diese kritische Haltung hat Sebastian sein Leben lang vorgelebt; in seinem theoretischen Erbe gibt es nicht zuletzt gerade diese Treue zur kritischen Haltung zu entdecken.

6.
Rund 30 Jahre schwelt die Krise der Zersetzung der fordistischen Betriebsweise des Kapitals und der auf diesem Fundament entwickelten Regulationen und Steuerungsmodi, die insbesondere die Gesellschaften des "Rheinischen Kapitalismus" prägten. Wir wissen heute über die Widersprüche, ein postfordistisches Produktions-, Akkumulations- und Regulationsmodell zu etablieren, besser Bescheid als zu Krisenbeginn in den 1970er Jahren. Nach wie vor und mit weit größerer Wucht und Brutalität bestimmen die Kräfte der Restauration und der Unterdrückung die gesellschaftlich-politische Entwicklung. Der Wunsch von Sebastian Herkommer, auch noch ein Stück des "schöneren Geschäftes" mitzubekommen und mit beeinflussen zu können, nämlich Geburtshelfer einer neuen Gesellschaft zu sein, hat sich nicht erfüllt.

Nach wie vor sind wir gehalten, von einer doch eher spärlichen Bewegung des demokratischen Protestes, damit einer tiefen Krise der Repräsentation und der Delegation, der Fundamente der Demokratie, zu sprechen. Man muss in der Tat kein Fachmann in politischer Soziologie sein, um von der Diskrepanz zwischen den Ansprüchen in die demokratische Delegation der Macht und der Wirklichkeit klitzekleiner Manöver der Politiker beunruhigt zu sein. Die politische Klasse leistet mit dieser gleichsam autistischen Selbstreferenz auf ihre Privilegien und Eitelkeiten der Verstärkung jener aktiven Gleichgültigkeit Vorschub, die große Teile der Wahlbevölkerung erfasst hat. Sie haben das Gefühl, dass die von ihnen durchlebten Malaisen – von denen, die das Wort führen und die sich um eine Delegation der Macht bemüht haben – weder gesehen noch erkannt, weder verstanden noch anerkannt werden.

Es war Sebastian Herkommers Grundüberzeugung, dass die Kenntnis der sozialen Welt eine der unerlässlichsten Voraussetzungen eines wirklich verantwortlichen kritischen Denkens ist. Er hätte häufig gerne seiner Neigung nachgeben wollen, sich mit ästhetischen Formen der Aneignung der Welt auseinanderzusetzen. Angesichts der sich mächtig verstärkenden Krise der Politik gewann stets die Anforderung, zur Aufklärung beizutragen. Es geht darum, wie es Bourdieu ausgedrückt hat, mit dem Ökonomismus des Neoliberalismus zu brechen und sich für eine neue Regulation und gesellschaftliche Steuerung einzusetzen, die alle konstitutiven Elemente einer Ökonomie berücksichtigt, welche auf das Glück gerichtet wäre und nicht auf die bloßen Werte der Produktivität und der Wettbewerbsfähigkeit. Bei den vielen Verletzungen seitens der Vertreter der sozialwissenschaftlichen Zunft, mit ihren Vorwürfen der Bestärkung des Fatalismus oder der politischen Naivität, blieb er letztlich doch gelassen bei seiner im tiefsten Grunde optimistischen Denkhaltung, die er mit Pierre Bourdieu teilte: "Und vielleicht bilden sich gerade die Bedingungen heraus, unter denen sich klare und stillschweigende Regeln oder, besser noch, objektive Mechanismen auf Dauer durchsetzen, die den Politikern die Anforderungen der Bürgertugend praktisch aufzwingen. Es hängt von allen Bürgern ab, insbesondere von denen, die wie die Intellektuellen Muße und Möglichkeiten haben, ihr Recht auf die Beobachtung der politischen Welt wahrzunehmen, dass eine Art Machtausübung, gelegentlich als eine Art von naivem Moralismus bezeichnet..., tatsächlich die schöpferische Vorwegnahme eines anderen Zustandes der politischen Welt ist. In diesem würden sich die politisch Verantwortlichen ständig unter aller Augen befinden und wären gezwungen, diese Form direkter Demokratie zu praktizieren, wie sie paradoxerweise durch die Transparenz und die Öffnung des politischen Feldes mittels demokratischer Verwendungen des Fernsehens möglich wird." (Bourdieu 2004: 16)

Wir sind – das ist gewiss richtig – von der praktischen Überwindung des Neoliberalismus und der Überwindung der Krise des Politischen weit entfernt. Bei dem hartnäckigen Bemühen um die Verwirklichung dieser Zielsetzung wird uns Sebastian Herkommer fehlen.

Literatur
Albrecht, Clemens u.a. (1999): Die intellektuelle Gründung der Bundesrepublik. Eine Wirkungsgeschichte der Frankfurter Schule, Frankfurt / New York
Becker, Egon / Sebastian Herkommer / Joachim Bergmann (1967): Erziehung zur Anpassung? Eine soziologische Untersuchung der politischen Bildung in den Schulen, Schwalbach bei Frankfurt
Bourdieu, Pierre (1998): Gegenfeuer. Wortmeldungen im Dienste des Widerstands gegen die neoliberale Invasion, Kostanz
Bourdieu, Pierre (2004): Interventionen 1961-2001, Bd. 3/4, Hamburg
Demirovic, Alex (1999): Der nonkonformistische Intellektuelle. Die Entwicklung der Kritischen Theorie zur Frankfurter Schule, Frankfurt / M.
Herkommer, Sebastian (1966): Situation und Wirksamkeit politischer Bildung an Volkshochschulen, Darmstadt
Herkommer, Sebastian (1977): Bemerkungen zur Einleitung einer Diskussion über Soziologie und Marxismus, in: H. Ahlemeyer (Hrsg.), Soziologie im Arbeitnehmerinteresse, Köln
Herkommer, Sebastian / Michael Mühlhaus (1992): Klasse, Geschlecht, Individualität, in: Abbruch und Aufbruch. Sozialwissenschaften im Transformationsprozeß, Hrsg. von Michael Thomas, Berlin
Herkommer, Sebastian (2004): Metamorphosen der Ideologie. Zur Analyse des Neoliberalismus durch Pierre Bourdieu und aus marxistischer Perspektive, Hamburg
Hobsbawm, Eric (1995): Das Zeitalter der Extreme. Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts, München / Wien
Keynes, John Maynard (1936): Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes, Berlin

Joachim Bischoff ist Mitherausgeber von Sozialismus; Hasko Hüning ist wissenschaftlicher Angestellter an der FU Berlin, Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften, Otto-Suhr-Institut. Gemeinsam mit Sebastian Herkommer verfassten sie: "Unsere Klassengesellschaft. Verdeckte und offene Strukturen sozialer Ungleichheit", Hamburg 2002.

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