Der Niedergang der SPD
Anmerkungen zur neueren Entwicklung der Partei anlässlich der Bundestagswahl 2025
Sozialismus.de Supplement zu Heft 9/2025
64 Seiten | 2025 | EUR 7.00
ISBN 978-3-96488-253-0
»Ich vertrete die These, dass der Niedergang der SPD bei nationalen Wahlen hausgemacht ist. Die mit dieser These verbundene Kritik mündet in die konstruktive Botschaft, dass die Entwicklung tendenziell durch geeignete Maßnahmen aufgehalten oder sogar umgekehrt werden kann. Den Niedergang beschreibe ich als die schrittweise ›Entsozialdemokra-tisierung‹ der Partei, die bereits während der Kanzlerschaft von Gerhard Schröder begann und bei der vergangenen Bundestagswahl ihren wohl kaum noch zu unterbietenden Tiefstand erreichte. [...] [W]enn die Partei möglichst viele ihrer zentralen Reformanliegen realisieren will, kann die Machtperspektive nur in einem Bündnis der drei Parteien links der ›Mitte‹ bestehen. [...] Auf dem Berliner Parteitag wurde von führenden Sozialdemokraten unaufhörlich versprochen, die Ursachen für die desaströse Wahlniederlage ›aufzuarbeiten‹, alles zu tun oder wenigstens doch in die Wege zu leiten, dass die Partei ›nach vorn‹ kommt, dass sie wieder zu einer ›Kümmerer-Partei‹, zu einer ›echten Volkspartei‹ wird. Konkrete Maßnahmen für den neuen Kurs wurden allerdings nicht benannt. Man beließ es bei der Hoffnung auf positive Wirkungen einer guten Regierungsarbeit. Auch wenn SPD, Grüne und Linke derzeit im Bundestag zusammen nur über 37 Prozent der Zweitstimmen und über 43 Prozent der Mandate verfügen, erscheint es mir nicht gänzlich aussichtslos zu sein, perspektivisch auf eine linke Mehrheit hinzuarbeiten.«
Inhalt
Vorbemerkung
1. Der Anfang
2. Der elektorale Absturz von 2009 und die vergeigte Trendwende von 2013
3. Die Fortsetzung der Talfahrt bei der Bundestagswahl 2017
4. Die Bundestagswahl 2021: Comeback in letzter Minute
4.1 Die Führungskrise
4.2 Legenden über die »furiose Aufholjagd« der SPD
5. Das Fiasko bei der Bundestagswahl 2025
5.1 Von Anfang an Konflikte in der »Ampel«
5.2 Die SPD verliert rasch an Zustimmung
5.3 Die Grünen im Abwärtsgang
5.4 Die FDP als Reformhindernis
5.5 Das Ende der Ampel
5.6 Der Wahlkampf
5.7 Kompetenzverluste, Kommunikationsdefizite und strategische Fehlleistungen
Zum Wahlergebnis | Die Personalisierung des Wahlkampfs | Kompetenzverluste | Nach der Wahl ist vor der Wahl | Stammwähler halten – Wechselwähler gewinnen | Im Visier: Wechselwähler und Last-Minute-Entscheider | Hoffnungen auf ein Wunder | Heilsversprechen und Durchhalteparolen
5.8 Regierungsbildung
6. Fazit: Der Niedergang ist hausgemacht – aber umkehrbar
Der Autor
Dr. Richard Stöss, Professor für Politikwissenschaft (i.R.) am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin; Schwerpunkte in Lehre und Forschung: Parteien, Wahlen und Rechtsextremismus in Deutschland und Europa. Internet. Richard Stöss ist Mitglied der SPD.



