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Werner Röhr

Faschismus und Weltkrieg

Supplement der Zeitschrift Sozialismus 10 / 2001

56 Seiten | 2001 | EUR 4.20
ISBN 3-87975-968-5

 

Problemskizze zur historischen Faschismusforschung in der DDR

»Die gegenwärtige Situation kann durch zwei Sachverhalte gekennzeichnet werden.
Erstens: In einer Zeit, in der angesichts der Renaissance offen faschistischer Gewalt, offenen Terrors mit Todesopfern und einer zunehmenden gesellschaftlichen Resonanz faschistischer, rassistischer, ausländerfeindlicher Stimmungen und Gewaltakte Forschungen zu den Wurzeln und Wirkungen von Faschismus unabdingbar sind, gilt eine marxistische Faschismusauffassung staatlichen und universitären Gremien als legitimer Kündigungsgrund für Geschichtsprofessoren.
Zweitens: Der erneuerte deutsche Nationalstaat strebt nach alter imperialistischer Normalität, d.h. nach Kriegführungsfähigkeit und behält sich das Recht auf Krieg nicht nur theoretisch vor. 1999 nahm er an dem NATO-Aggressionskrieg gegen ein Land teil, das im 20. Jahrhundert bereits zweimal Opfer deutscher Aggressionen war. Für Weltkriegsforschung als Friedensforschung besteht amtlich kein Bedarf. In der historischen Forschung über den Faschismus nehmen revisionistische Tendenzen Mitte der 90er Jahre eine viel stärkere Position ein als noch während des Historikerstreits der 80er Jahre, während jene Historiker, die sich damals entschieden gegen die Revision von Erkenntnissen über Faschismus und Krieg wandten, seit 1990 dazu schweigen. Unter der Flagge des Einzugs pluralistischer Forschung in die Universitäten der früheren DDR wurde de facto jene Strömung liquidiert, die den stärksten Impuls zur Überwindung jener Geschichtsschreibung gegeben hat.«
Werner Röhr

Werner Röhr ist Herausgeber des Bulletins für Faschismus- und Weltkriegsforschung; Arbeiten zur Okkupationsgeschichte des deutschen Faschismus, insbesondere in Polen, und zur Naziideologie.
Zusammen mit Brigitte Berlekamp und Karl Heinz Roth Herausgeber des Buches »Der Krieg vor dem Krieg. Politik und Ökonomik der ›friedlichen‹ Aggressionen Deutschlands 1938/39«, VSA-Verlag Hamburg 2001.

Inhalt:

1. Politische Ausgangspunkte
2. Forschungsschwerpunkte und -desiderata
3. Zwei repräsentative Publikationen
4. Ausgewählte Forschungsgegenstände
5. Politische Wirkungsabsicht und / oder politische Instrumentierung?
6. Ausblick

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