Lateinamerika: Defensive der Linksregierungen?
Zehn Thesen zur politischen Entwicklung / Brasiliens Dilemma / Ecuadors Weg
Supplement der Zeitschrift Sozialismus 12 / 2015
60 Seiten | 2015 | EUR 7.00
ISBN 978-3-89965-867-5
Es ist seit rund zwei Jahren unübersehbar, dass die Linksregierungen in Lateinamerika in die Defensive geraten und – in unterschiedlichem Ausmaß – mit Popularitätsverlusten, Massenprotesten, ökonomisch-sozialen Problemen sowie mit verengten Verteilungs- und Handlungsspielräumen konfrontiert sind. Mit der Protestwelle vom Juni/Juli 2013 in Brasilien und dem Tod von Hugo Chávez im März 2013 waren markante Wendepunkte erreicht.
Manche Kommentatoren und politischen Akteure sprechen vom Anfang des Endes der Linksregierungen oder vom ›Auslaufen eines (progressiven) Zyklus‹ (G. Almeyra). Andere lehnen diese Sichtweise ab, und einige Autoren meinen sogar, dass derartig pessimistische Einschätzungen der rechten Opposition zuarbeiten könnten. Seit einigen Monaten wird in lateinamerikanischen Zeitschriften und digitalen Medien darüber eine heftige Debatte geführt.
Inhalt
Dieter Boris
Linksregierungen in der Defensive
Zehn Thesen zur politischen Entwicklung in Lateinamerika
Achim Wahl
Hat Präsidentin Rousseff kapituliert?
Brasiliens Dilemma: Austeritätspolitik oder Weiterführung des Weges seit 2002
Timm B. Schützhofer
Ecuadors Weg: Mit Extraktion aus der Rohstofffalle?
Die Autoren
Dieter Boris ist emeritierter Professor für Soziologie an der Philipps-Universität Marburg. Von ihm erschien als Supplement von Sozialismus 9/2013 »Staatlichkeit und Transformationsprozesse in Lateinamerika. Eine aktuelle Debatte«.
Achim Wahl, Lateinamerikanist, war von 2003 bis 2004 erster Büroleiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung im Südkegel (Cono Sur) Südamerikas in São Paulo. Er ist Mitglied des Arbeitskreises Lateinamerika der LINKEN und der Rosa-Luxemburg-Stiftung, lebt in Berlin.
Timm B. Schützhofer promoviert am Fachgebiet für Internationale und Intergesellschaftliche Beziehungen der Universität Kassel und ist Stipendiat der Rosa-Luxemburg-Stiftung.