Zukunft der Arbeit?
Mit Künstlicher Intelligenz und Big Data in das »Reich der Freiheit«?
Arbeit und Demokratie
Sozialismus.de Supplement zu Heft 9/2024
56 Seiten | 2024 | EUR 7.00
ISBN 978-3-96488-235-6
Vor dem Hintergrund der aktuellen Krisenmerkmale wird nicht nicht länger ein »Ende«, sondern die »Zukunft der Arbeit« diskutiert. Wegen Warnungen vor möglichen negativen Auswirkungen von Robotern, Automatisierung und Algorithmen auf Arbeitsbedingungen sowie Qualifikationsanforderungen, stehen Fragen der Bewältigung von Prozessen der Digitalisierung und Automatisierung wie der Dekarbonisierung im Zentrum der Debatte. Weitergehende Erwartungen werden häufig von Technik-Optimist*innen formuliert, so z.B. kürzlich von Miriam Meckel, u.a. ehemalige Staatssekretärin für Medien und Europa in SPD-geführten NRW-Landesregierungen, die im SPIEGEL erklärte, dass KI »uns helfen wird, eine neue Zivilisationsstufe zu erreichen. Wir können produktiver werden«. Diese Hoffnung wird auch in den umfangreichen Materialien zur globalen Geschichte und Zukunft der Arbeit bekräftigt, die das Institut zur Geschichte und Zukunft der Arbeit (IGZA) im Herbst 2023 unter dem Titel »Matrix der Arbeit« vorgelegt hat. Mit deren Positionen in Band 4 der Studie setzt sich Roland Schneider auseinander.
In der Arbeitswelt hat die Oben-Unten-Konfliktachse ihren Kern, dort bündeln sich Restriktionen, die letztlich in Demokratieferne auch in den kulturellen, sozialen und symbolischen Feldern virulent werden. Die Arbeitswelt ist von Anbeginn des Kapitalismus der Ort systemimmanenter Subordination und Fremdsteuerung. Deshalb muss vor dem Hintergrund dennoch erweiterter und gewachsener Individualität der Arbeitenden die Demokratiefrage neu ausgerichtet werden. Denn unter den abhängig Beschäftigten ist sowohl das Know How als auch der Wille zu Partizipation und Selbststeuerung vorhanden – und liegt bis bis heute weitgehend brach. Hasko Hüning entwickelt, dass die gesellschaftlichen Handlungsrahmen (z.B. Bildung, soziale Sicherung, Gesundheit etc.) so ausgestattet werden müssen, um zu einer höheren Qualität gemeinwohlorientierter Praxis zu kommen und zugleich die Ausbreitung antidemokratischer Mentalitäten zurückzudrängen.
Inhalt
Roland Schneider
Mit Künstlicher Intelligenz und Big Data in das »Reich der Freiheit«?
Schlüssel zu einer neuen Produktivitätsrevolution?
Hasko Hüning
Arbeit und Demokratie
»Auf dass Utopie Alltag werde«
Die Autoren
Roland Schneider lebt nach langjähriger Tätigkeit in nationalen und internationalen Gewerkschaftsorganisationen in Düsseldorf und arbeitet in der Sozialistischen Studiengruppe (SOST) mit.
Hasko Hüning ist Politikwissenschaftler in Berlin, arbeitet zu Transformationsprozessen ökonomisch-sozialer Studien, Arbeits- und Geschelchterverhältnissen sowie politischen Parteien und ist ebenfalls Mitarbeiter der Sozialistischen Studiengruppe (SOST).