Hamburgs Baseballschlägerjahre
6.9.2023 | Hamburg | 19:30 Uhr, Rote Flora, Achidi-John-Platz 1
Über rechte und rassistische Gewalt in den 1980er-Jahren, ihre gesellschaftlichen Bedingungen und staatliches Wegsehen.
Als »Baseballschlägerjahre« ist die Explosion rechter und rassistischer Gewalt in den 1990er-Jahren im wiedervereinigten Deutschland bekannt geworden. In Hamburg spielte sich diese Entwicklung allerdings schon ein Jahrzehnt zuvor ab. Felix Krebs und Florian Schubert suchen die gesellschaftlichen Bedingungen in einem bundesweit erstmalig sich formierenden Neonazismus neuen Typs. Zudem nehmen sie die SPD in den Blick, die jeglichen Rassismus versuchte auszublenden. Außerdem wird der duldsame Umgang von Polizei und Justiz mit einem Problem dargestellt, das in erster Linie als Gewalt- und Jugendphänomen erklärt wurde und rechte Schläger*innen in ihrem Handeln bestärkte. Im Frühjahr 2024 erscheint im VSA: Verlag das Buch »Hamburgs Baseballschlägerjahre«.

Den Mördern gedenken?
7.9.2023 | Hannover | 18:30–21:00 Uhr, Mosaiksaal im Neuen Rathaus, Trammplatz 2
Zum Umgang mit Kolonialverbrechen im öffentlichen Raum. Seit 1915 steht am Rande der Eilenriede in Hannover ein übergroßes Denkmal zur Ehrung von Generalfeldmarschall Alfred von Waldersee, das ihn in kreuzritterhafter Pose zeigt. Neben dem Denkmal wird er bis heute zudem durch eine Straße geehrt. Auf dieser Veranstaltung wird die Rolle Waldersees bei der brutalen Niederschlagung des »Boxeraufstands« in China tehmatisiert und darüber hinaus diskutiert, wie ein angemessener Umgang mit den Verbrechen der Kolonialzeit und Kriegsverbrechen im öffentlichen Raum aussehen kann (mit Dr. Helmut Bley, Dr. Jana Otto und Andreas Günter Weis). Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Fraktion DIE LINKE im Rat der Stadt Hannover und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen.

Faces of Change
9.9.2023 | Münster | 14:00–22:00 Uhr, c.u.b.a., Black Box, Achtermannstr. 12
Internationale Solidarität gegen Rassismus und Faschismus: Ka Kem möchte im Workshop (14:00–17:30 Uhr) mit den Teilnehmenden darüber sprechen, wie das Verständnis und der Begriff von »Entwicklungs«-Zusammenarbeit auch durch rassistische Strukturen geprägt ist und welche Auswirkungen das Erstarken rechtsextremer Politik auf den Globalen Süden hat. Es sollen Ansätze gedacht werden, wie internationale Solidarität aussehen kann und was dafür getan werden muss. Ab 19:00 Uhr liest Jakob Springfeld aus dem gemeinsam mit dem Journalisten Issio Ehrich verfassten Buch »Unter Nazis«.
Die Teilnahme an nur einem der beiden Programmpunkte ist möglich. Anmeldung unter: eveeno.com/faces-of-change. Eine Veranstaltung von Eine Welt Netz NRW e.V. in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW.

»Feminist History Walk«
19.9.2023 | Rostock | 17:00–20:00 Rosa-Luxemburg-Stiftung Peter Weiss Haus, Doberaner Str. 21, Souterrain
Der »Feminist History Walk« nimmt uns mit auf eine Reise durch die Vergangenheit und Gegenwart feministischen Begehrens: Errungenschaften wie das uneingeschränkte Wahlrecht, die Befreiung von den Kolonialherren, liberale Abtreibungsgesetze oder ein modernes Sexualstrafrecht haben wir den rebellischen Frauen und Queers in unserer und vor unserer Zeit zu verdanken. Anhand pointierter Zitate wird in die Geschichte feministischer Bewegungen, Revolten und Diskussionen eingetaucht. Der Workshop wird durchgeführt von Katharina Schlaack, Bildungsreferentin und Geschäftsführerin,
Rosa-Luxemburg-Stiftung MV
(Anmeldung: katharina.schlaack@rosalux.org).

Die Transformation der globalen Automobilindustrie
20.9.2023 | Hamburg | 19:00–21:00 Uhr, W3_Werkstatt für internationale. Kultur und Politik e.V, Nernstweg 32
Die Automobilindustrie steckt in einem tiefgreifenden Umbruch, der für Gewerkschaften, Linke und Ökologiebewegung eine Reihe von Fragen aufwirft nach der sozialen und ökologischen Bilanz dieser Transformation. Jörn Boewe und Johannes Schulten stellen ihre im Auftrag der Rosa-Luxemburg-Stiftung erstellte Studie vor, in der sie mit vielen Mythen und Illusionen über die Elektromobilität und die Transformation der Automobilindustrie aufräumen.
Die Veranstaltung ist zugleich Auftakt der Reihe »Mobilität der Zukunft – eine Veranstaltungsreihe zur sozial-ökologischen Verkehrs- und Mobilitätswende«, die gemeinsam von der Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg in Kooperation mit ver.di Hamburg, Fridays for Future Hamburg, dem Gesprächskreis Zukunft Auto Umwelt Mobilität (ZAUM) der RLS und der W3_Werkstatt für internationale Kultur und Politik e.V. durchgeführt wird.

Das Problem ist institutioneller Rassismus!?
28.9.2029 | Berlin | 19:00 Uhr | Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Str. 4, Robert-Havemann-Saal
Im Rahmen der regelmäßigen Diskussionsrunden »Menschenrechte aktuell« der Eberhard-Schultz-Stiftung für Menschenrechte wird an diesem Abend das hochaktuelle Thema des Rassismus in unserer Gesellschaft behandelt. Es werden unter anderem von rassistischer Diskriminierung Betroffene und ihre Organisationen zu Wort kommen. Um dieses Thema geht es auch in dem von Gün Tank, Biplab Basu, Eberhard Schultz und Klaus Kohlmeyer herausgegebenen Buch »Das Problem heißt institutioneller Rassismus. Vielfalt statt Ausgrenzung«, das an diesem Abend ebenfalls vorgestellt wird. In ihm haben Autorinnen und Autoren mitgeschrieben, die Beiträge zu dieser Veranstaltung beisteuern werden. Weitere Informationen zum genauen Programm gibt es hier.

Wege zu einer ressourcenschonenden Mobilität
28.9.2023 | Aachen | 19:00 Uhr, Volkshochschule, Peterstr. 21–25, Raum 214
Verbrennerflotten und SUV-Kolonnen gefährden zwar das Weltklima, sichern aber noch immer Hunderttausende von vergleichsweise gut bezahlten Jobs in der deutschen Autoindustrie. Der Umstieg auf Elektroantriebe und erst recht eine sozialökologische Verkehrswende sind deshalb nicht nur an den Automobilstandorten enorme politische Herausforderungen. Unterdessen zeigen sich aber immer mehr Beschäftigte – nicht zuletzt aus der Produktion von Elektroautos – offen für einen ebenso umwelt- wie sozialverträglichen »Spurwechsel« hin zu einer ressourcenschonenden Mobilität für alle. Der ehemalige VW-Betriebsrat Stephan Krull, Mitherausgeber des VSA: Buchs Spurwechsel, wird Erfahrungen, Konfliktlinien und mögliche Lösungen zur Diskussion stellen.

Wie die Reichen die Demokratie zerstören!
28.9.2023 | Frankfurt | 19:00–21:00 Uhr, Haus am Dom, Domplatz 3
In Deutschland besitzen die reichsten 10% in der Vermögensaufteilung 67,3% aller Vermögen, das reichste Prozent besitzt 35% während die ärmsten 50% insgesamt nur 1,2% aller Vermögen besitzen. Diese extreme Ungleichheit ist auch Folge einer Steuerpolitik, die systematisch Vermögende privilegiert und die Besteuerung insbesondere von Vermögen und Erbschaften kontinuierlich verringert hat. Die daraus folgenden sozialen Spaltungen befördern den Rechtspopulismus und die Demokratiekrise in Deutschland. Es diskutieren Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach, Janine Wissler und Prof. Dr. Michael Hartmann, Moderation: Claus-Jürgen Göpfert. Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Hessen.

Zerrissene Leben
30.9.2023 | Fürstenberg/Havel | 14:00–15:30 Uhr | Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück, Veranstaltungssaal im Garagentrakt, Straße der Nationen
Die tschechische Historikerin Pavla Plachá stellt ihr im VSA: Verlag erschienenes Buch über die tschechoslowakischen Frauen im Konzentrationslager Ravensbrück 1939–1945 vor. Unter den etwa 123.000 Frauen, die im zentralen Frauen-Konzentrationslager des nationalsozialistischen Deutschlands gefangen gehalten wurden, gab es auch knapp 5.000 tschechoslowakische weibliche Häftlinge. Die Autorin skizziert detailreich deren zahlreiche Verfolgungsschicksale und Überlebenswege. Sie revidiert zudem das in der Tschechoslowakei seit 1948 von realsozialistischen Deutungen geprägte und noch heute dominierende Bild der Erinnerung. Moderiert wird die Veranstaltung vom Leiter der wissenschaftlichen Dienste der Gedenkstätte Ravensbrück, Jan Švimberský, zu der die Kurt und Herma Römer Stiftung gemeinsam mit der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück einlädt. Eine Ameldung ist nicht erforderlich.

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