Bedrückend ist auf je spezifische Weise die Lage in Gaza, die Bernhard Müller und Christian Zeller analysieren, und in einem Israel, das Shani Boianjiu als zerfressen von Krieg als Dauer- und Alltagszustand in ihrem Roman schildert, den Hasko Hüning vorstellt. Pathologisch dagegen die Entwicklung in Europa – ohne Lernprozesse, wie Alban Werner mit dem Aufstieg der populistischen und extremen Rechten und Joachim Bischoff mit den anhaltenden wirtschaftlichen Krisenprozessen dokumentieren. Die dabei zum Tragen kommenden negativen Folgen der Austeritätspolitik sind auch das Thema des Forum Gewerkschaften, in dem Michael Schlecht, Ralf Krämer, Otto König und Richard Detje die Lohn- und Tarifentwicklung in Deutschland unter die Lupe nehmen, die sogar der Bundesbank Sorge bereitet.
Alles Krise? Weit gefehlt. Wolfgang Müller hebt die Entwicklungpotenziale der chinesischen Gesellschaft hervor, die trotz Überhitzung, Spekulation und Korruption Analogien zu finanzmarkt-kapitalistischen Krisen eher unwahrscheinlich machen. Otto König richtet den Blick auf Lateinamerika, wo Bolivars Erben um Alternativen zum US-dominierten Kapitalismus ringen.
Heinz Deutschland und Klaus Schneider schließen das Heft mit der Würdigung des linkssozialistischen Kulturarbeiters Gerhard Engel und von Ken Loachs neuem Film »Jimmy’s Hall« ab. Nicht ganz: Gemeinsam mit Joachim Beerhorst gratulieren wir auch in der Printausgabe Oskar Negt zum 80. Geburtstag: Keine Demokratie ohne Sozialismus – welch ein Lebenswerk!
Im Supplement zu Pikettys »Kapital im 21. Jahrhundert« setzen sich Joachim Bischoff und Bernhard Müller mit seinen Untersuchungen zur Ungleichheit in der Einkommens- und Vermögensverteilung auseinander: Kehren wir zurück zu einem oligarchischen Kapitalismus?

Eine deutliche Mehrheit der deutschen Bevölkerung (67%) lehnt die von der Bundesregierung geplanten Waffenlieferungen in den Irak ab. Dabei schien die Entscheidung angesichts erschütternder Bilder über brutale Gemetzel der Krieger des »Islamischen Staates« (IS) und des Hilferuf der kurdischen Peschmerga-Provinzregierung in Erbil doch auf der Hand zu liegen. Verweigert sich die Mehrheit der deutschen Bevölkerung der Realität? Mehr...

Vielen, besonders finanziell klammen Kommunen, fehlt das Geld, um die öffentlichen Parks in einem ansprechenden Zustand zu halten. Da es keine gesetzlichen Verpflichtungen gibt, öffentliche Einrichtung der Erholung und Freizeitgestaltung vorzuhalten, werden hier meist zuerst die Gelder gekürzt, Pflegestandards abgesenkt und -rhythmen verlängert sowie beim Personal gespart. Einige besonders krasse Fälle. Mehr ...

Das staatliche Statistikbüro INSEE hat für Frankreich kürzlich eine Untersuchung zu Armut und Vermögen am Ende der Sarkozy-Ära veröffentlicht.[1] Diesem Präsidenten und seiner Partei war es gelungen, wenn auch offenbar unter Einsatz eines gigantischen Parteispendenbetruges, eine Koalition der »Leistungswilligen« aus allen Bevölkerungsschichten zu schmieden. Mehr ...

In Zeiten barbarischer kriegerischer Auseinandersetzungen gibt es auch andere Meldungen: 59% der Deutschen sind mit der schwarz-roten Großen Koalition zufrieden – das ist der höchste Wert für eine Bundesregierung in der Geschichte des Deutschlandtrends. Mehr ...

Muss man sich drei Wochen nach dem Abschuss der MH17 über der Ostukraine noch mit den Einzelheiten befassen und fragen, wie was am 17. Juli 2014 genau geschah? Muss man noch die letzten Opfer bergen und die Wrackteile untersuchen? Man muss – gerade angesichts vieler Informationen, die die westliche Darstellung und Interpretation der Ereignisse erschüttern und die ukrainische Zentralregierung bzw. das ukrainische Militär und auch die mit Kiew verbündeten westlichen Regierungen in Erklärungsnot bringen. Mehr ...