4. Februar 2020 | Hamburg | 18:00 Uhr | Gedenkstätte Fuhlsbüttel, Suhrenkamp 98
Hellmut Kalbitzer und der ISK in Hamburg
Die Historikerin Dr. Claudia Bade spricht über ihren Großvater Hellmut Kalbitzer (1913-2006) und den Widerstand des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes (ISK) gegen das NS-Regime in HH. Kalbitzer beteiligte sich ab 1934 als Mitglied des ISK am Widerstand gegen die Nazis und saß dafür ab 1936 zwei Jahre im Knast. Nach den Krieg war er an der Wiederbegründung der SPD und beim Aufbau des DGB in Hamburg beteiligt und viele Jahre Abgeordneter in Bürgerschaft, Bundestag und Europaparlament. 1987 veröffentlichte er im VSA: Verlag ein Buch unter dem Titel »Widerstehen oder Mitmachen. Eigensinnige Ansichten und sehr persönliche Erinnerungen«.
4. Februar 2020 | Fürth | 18:00 Uhr | Samocca, Rudolf-Breitscheid-Str. 4
Rechte Netzwerke in Polizei und Bundeswehr
2017 wurde der Bundeswehrsoldat Franco A. festgenommen, weil er rechtsterroristische Anschläge geplant haben soll. Ausgehend von seinen Plänen und Feindeslisten wurden Teile eines rechten Netzwerks in Polizei und Bundeswehr aufgedeckt. Medial wird darüber unter den Stichworten »Nordkreuz«, »Hannibal« und »Uniter« berichtet. Es ist die Rede von Vorbereitungen auf einen »Tag X«. An diesem sollen anhand von Todeslisten Menschen abgeholt und hingerichtet werden. Bisher ist nur wenig über dieses Netzwerk bekannt. Martina Renner, Sprecherin für antifaschistische Politik der Bundestagsfraktion der LINKEN und Mitherausgeberin des Buches Rückhaltlose Aufklärung?, wird über Kontinuitäten und Hintergründe des Rechtsterrorismus in Deutschland sowie über notwendige politische Konsequenzen sprechen.
6. Februar 2020 | Rostock | 12:00 Uhr | Societät Rostock maritim, August-Bebel-Str. 1
»Schicksal Treuhand – Treuhand Schicksale« | Gregor Gysi im Gespräch
Die Treuhandpolitik brach 1990 wie ein Schicksalsschlag über die Ostdeutschen herein. Waren sie im Herbst 1989 selbstbewusst für Freiheit und Demokratie auf die Straßen gegangen, nahm ihr Leben nun eine ungewollte Wendung. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung lässt in der Ausstellung Zeitzeug*innen zu Wort kommen, deren Lebensgeschichte durch das Agieren der Treuhandanstalt unmittelbar beeinflusst wurde. Sie waren zur Wendezeit beispielsweise Schlosser auf der Neptunwerft Rostock, Kranführerin im Stahlwerk Riesa, Maurer im Chemiekombinat Buna, Kumpel im Kaliwerk Bischofferode, Fernsehelektronikerin in Oberschöneweide oder Sicherheitsinspektor im Braunkohlenkombinat Lauchhammer. Am 6. Februar spricht Gregor Gysi während eines »Mittagspodiums« von 12 bis 13 Uhr im Ausstellungsraum des ehemaligen Schifffahrtsmuseums.
12. Februar 2020 | Hamburg | 19:00 Uhr | Centro Sociale, Sternstr. 2
Die Krise der AKP und der Angriff auf Rojava
Anfang Oktober startete die Türkei gemeinsam mit ihren dschihadistischen Milizen erneut einen Angriffskrieg, anschließend folgte die Besetzung weiterer Teile Rojavas. Angriffe und Bombardierungen finden weiterhin statt; die dort lebende Bevölkerung, Kurd*innen, Assyrer*innen und viele weitere ethnische und religiöse Minderheiten, sieht sich gezwungen, die Region zu verlassen. Ganz im Sinne Erdoğans: De facto soll eine türkische Kolonie entstehen und das emanzipatorische Gesellschaftsprojekt der autonomen Selbstverwaltung zerschlagen werden. Innenpolitisch versucht Erdoğan, mit dem Krieg von der Wirtschaftskrise und den Abspaltungen der AKP abzulenken. Mit Max Zirngast, Aktivist, Journalist und Autor, der 2018 wegen des Vorwurfs der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung in türkischer Haft saß.
13. Februar 2020 | Hamburg | 18:30 Uhr | Gewerkschaftshaus, Besenbinderhof, Raum St. Georg
Was tun, wenn meine Kolleg*innen braun wählen?
Analysen und Hintergründe zum Erfolg rechten Gedankenguts in Parteien, besonders der AfD, bei Gewerkschaftsmitgliedern und in den Köpfen von Beschäftigten. Was können Gewerkschafter*innen dagegen tun? Stefan Dietl (Autor des Buches »Die AfD und die soziale Frage«) liefert anhand von Beispielen aus Betrieben eine Problemanalyse bisheriger Versäumnisse auch der Gewerkschaften im Umgang mit der AfD und ihren Anhänger*innen und entwirft Gegenstrategien.
20. Februar 2020 | Frankfurt a.M. | 19:00 Uhr | Club Voltaire, Kleine Hochstr. 5
Heinz Dürrbeck (1912-2001) und die IG Metall
Im Leben von Heinz Dürrbeck, der von 1953 bis 1977 geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall war, bildet sich in vielerlei Hinsicht das 20. Jahrhundert ab. Er gehörte (so wie Otto Brenner oder Willi Bleicher) zu einer »sozialistischen Brückengeneration«, deren Angehörige als junge Menschen den Sieg des Nationalsozialismus erlebten und nach der Befreiung 1945 mit sozialistischen Ideen und einer kapitalismuskritischen Grundhaltung die Gewerkschaftsarbeit der frühen Bundesrepublik prägten. Dürrbeck verantwortete unter anderem die Bildungsarbeit der IG Metall und entwickelte gemeinsam mit Hans Matthöfer eine auf Selbstermächtigung und gesellschaftliche Emanzipation der Arbeitenden zielende betriebsnahe Bildungsarbeit. Ab Mitte der 1970er-Jahre sah sich Heinz Dürrbeck dem Vorwurf ausgeliefert, für die Staatssicherheit der DDR gearbeitet zu haben. Dr. Stefan Müller, der 2010 eine Biografie zu Heinz Dürrbeck verfasst hat, referiert zu dessen Leben und Wirken. Gunter Brügmann, ehemaliger Redakteur der »Frankfurter Rundschau«, wird den Abend moderieren. Eine Veranstaltung des Club Voltaire und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Hessen, der Eintritt ist frei.
25. Februar 2020 | Hamburg | 19:30 Uhr | Galerie Morgenland, Sillemstr. 79
Nicht nur die schöne Marianne! – Der VSA: Verlag und das andere Eimsbüttel
1984 erschien im VSA: Verlag das Buch »… nicht nur die schöne Marianne« von Helmuth Warnke (1908-2003), das den Untertitel »Das andere Eimsbüttel« trägt. Geburtshelfer war die Galerie Morgenland/Geschichtswerkstatt Eimsbüttel. Über diese Zusammenarbeit berichtet Gerd Siebecke, von Beginn an und bis heute Mitarbeiter von VSA. Er blickt nicht nur zurück auf 47 Jahre Verlagsarbeit – u.a. auf die Anfänge in Westberlin, die Rolle der Sozialistischen Studiengruppen und der Zeitschrift Sozialismus.de –, sondern auch nach vorn.
26. Februar 2020 | Heilbronn | 20:00 Uhr | Ebene 3 im K3, Berliner Platz 12
Zu viel privater Reichtum schadet dem Klima – unter anderem!
Vortrag/Diskussion mit Birgit Mahnkopf (Mitglied im wissenschaftlichen Beirat von Attac). Allenthalben wird über eine ökologische oder gar die sozial-ökologische Transformation unserer Gesellschaften diskutiert. Die Klimakrise macht dies erforderlich. Gegenwärtig treffen zwei »Megatrends« aufeinander: die Krise des Kapitalismus als eines weltökonomischen Systems und die Krise des Kapitalismus als eines weltökologischen Systems. Eine Lösung der erstgenannten Krisendimension würde die Steigerung von Produktivität und Profit, eine permanente Ausweitung von Produktion und Konsum verlangen. Die Bewältigung der Klimakatastrophe hingegen benötigt eine dramatische und dauerhafte Begrenzung von Produktion, Mobilität und Konsum. Birgit Mahnkopf ist der Auffassung, dass »eine Versöhnung von Kapitalismus, sozialem Fortschritt und Demokratie ... unter den Bedingungen einer nicht oder nur in geringem Umfang wachsenden Ökonomie nicht mehr möglich [ist]« – und eine Bewältigung der drohenden Klimakatastrophe schon gar nicht.
27. Februar 2020 | Jena | 18:00 Uhr | der Veranstaltungsort wird rechtzeitig auf www.Sozialismus.de bekanntgegeben
Perspektiven der Labour-Party nach dem Brexit und der Wahlniederlage
Der »Brexit« ist beschlossen, die Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien haben begonnen. Unterdessen befindet sich die linke »Labour-Party« nach der verlorenen Wahl im parteiinternen Wahlkampf für die Neubesetzung der Parteispitze. In Jeremy Corbyn, das deutlich linke Wahlprogramm von »Labour« und die Wahlstrategie waren hohe Erwartungen gesetzt worden. Doch das Ergebnis und der deutliche Sieg der Konservativen waren enttäuschend. Hinrich Kuhls, regelmäßiger Autor der Zeitschrift »Sozialismus.de« und Mitglied der »Sozialistischen Studiengruppe (SOST)«, wird den Ausgang der Wahlen in Großbritannien, den Inhalt des Wahlprogramms und die Strategie von Labour darstellen und eine Vorausschau wagen, wie sich Großbritannien weiterentwickeln könnte.
29. Februar und 1. März 2020 | Kassel | ab 11:00 Uhr | Tagungszentrum Südflügel Kulturbahnhof, Franz-Ulrich-Str. 6
Strategiekonferenz DIE LINKE
Die Partei DIE LINKE will in Kassel über künftige Herausforderungen und die Strategie der Partei diskutieren, die vergangenen Wahlergebnisse analysieren und die eigene Rolle in einer polarisierten Gesellschaft neu bestimmen. Allerdings ist die Konferenz bereits ausgebucht. Alle neu eintreffenden Anmeldungen werden in eine Warteliste aufgenommen. Auf der Strategiekonferenz wird es mehrere Livestreams geben, auf die zeitnah unter strategiedebatte.die-linke.de hingewiesen wird; dort sind auch diverse Beiträge zur Debatte einsehbar.