Liebe Freundinnen und Freunde von Sozialismus.de,

der von Russland begonnene völkerrechtswidrige Angriffskrieg gegen die Ukraine ist die militärische Zuspitzung eines komplexen, seit Jahrzehnten andauernden Konflikts, der nach dem Redaktionsschluss der März-Ausgabe von Sozialismus.de eskalierte. Die verschiedenen Facetten, die zu dieser Zuspitzung geführt haben, werden in Hintergrundanalysen ausgeleuchtet, die wir auf unserer Website Sozialismus.deAktuell veröffentlichen – so in den Beiträgen »Imperialer Furor des Putinismus« von Joachim Bischoff und Björn Radke sowie »Was folgt auf Putins Krieg?« von Joachim Bischoff und Gerd Siebecke.

Aktuell ist noch nicht absehbar, ob es gelingt, den russischen Präsidenten Wladimir Putin zum Einstellen der Kampfhandlungen zu bewegen, und ob in Verhandlungen ein Ende der insbesondere die Zivilbevölkerung belastenden Kriegshandlungen erreicht werden kann. Aus linker Perspektive ist Krieg keine Option und es muss aller Schwierigkeiten zum Trotz auf diplomatischem Weg versucht werden, Lösungen zu finden. Auch wenn der Eröffnungsartikel »Am Rande eines großen Krieges« von Friedrich Steinfeld vor dem Einmarsch der russischen Truppen verfasst wurde, wird darin zum einen die Geschichte des »Russland-Ukraine-NATO-Konflikts« näher betrachtet und zum anderen werden zentrale Fragen diskutiert, die für lösungsorientierte Verhandlungen geklärt werden müssen.

Seine Lektüre könnte ebenso wie die Beiträge auf der Website dazu beitragen, die große Betroffenheit mit Hintergrundwissen zu ergänzen.
Redaktion Sozialismus.de

Das neue Heft

Zum Thema »Auf dem Weg zur neuen Weltordnung« sieht Klaus Busch die Entwicklung der EU »Zwischen Supranationalisierung, Re-Nationalisierung und ›mudding through‹«. Zu dieser Einschätzung gelangt er durch einen kritischen Blick auf den Brexit, die Reform der Europäischen Fiskalpolitik, den European Green Deal, die Flüchtlings- und Asylpolitik, den Abbau von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie in Europa sowie den Ukraine-Konflikt und die Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik der EU. Wolfgang Müller analysiert in seinem Beitrag »VR China: Entwicklungskrise durch Immobilienblase« die Fehlentwicklungen auf Chinas Wohnungsmarkt und einer Immobilienblase, die über die Jahre immer größer geworden ist. Und »Soziale Aufstände führen zu Machtwechseln« titeln Otto König und Richard Detje ihren Beitrag mit Bezug auf die Wahlen in Lateinamerika und in der Karibik im letzten Jahr. Dabei gehen sie auf die Voraussetzungen für die Bildung progressiver Regierungen ein.

100 Tage Ampel, Zeit für eine erste Bilanz. In diesem Zusammenhang gehen Joachim Bischoff und Bernhard Müller der Frage nach, ob wir angesichts der ausgegebenen Parole »Mehr Fortschritt wagen« in Deutschland »Vor einem neuen sozialdemokratischen Jahrzehnt?« stehen. Am 8. Mai 2022 finden in Schleswig-Holstein Landtagswahlen statt. Ausgehend von den Aktivitäten des derzeitigen Landtags und den Prognosen hält Björn Radke fest: »Die CDU bekämpft einen möglichen Politikwechsel«.

In der jüngeren Vergangenheit kam es zwischen Klimaaktivist*innen und Gewerkschafter*innen von ver.di unter dem Slogan #wirfahrenzusammen zu gemeinsamen Aktivitäten. Welche Chancen und Herausforderungen eine künftige Zusammenarbeit hat, zeigt Klaus Dörre in »Sozialer Konflikt um Mobilität und Klimagerechtigkeit« auf. »Der neue Gewerkschaftsrat der LINKEN« wurde Ende Januar 2022 in Leben gerufen. Heinz Bierbaum, Ulrike Eifler und Jan Richter machen deutlich, dass eine gute Kooperation von DIE LINKE mit Gewerkschaften notwendig ist, um abhängig Beschäftigte für linke Politik zu begeistern.

Im FORUM GEWERKSCHAFTEN spricht sich Carsten Büchling mit Blick auf die Betriebsratswahlen, die vom 1. März bis 31. Mai 2022 stattfinden, für einen »betriebsübergreifende[n] Austausch der gewerkschaftlich Aktiven« aus. Diesen erachtet er »für die Orientierung der Betriebsratsmitglieder [als] unverzichtbar«, denn: »Auf die gewerkschaftlich Aktiven in den Betriebsräten kommt es (auch) an!« Das Forum Gewerkschaften untersucht das »Arbeiten unter erschwerten Bedingungen« während Corona auf Grundlage des DGB-Index Gute Arbeit. Mit der Debatte um die Taxonomie der EU beschäftigt sich Leonhard Regneri in seinem Beitrag »Soziale Standards der ökologischen Transformation ohne Gewerkschaften?«. Norbert Lenhard zeigt in seiner Erinnerung an den »Klassenkampf in Bayern: der Metallarbeiterstreik 1954«, wie aus gewerkschaftlichen Niederlagen gelernt werden kann.

Gine Elsner setzt sich in ihrem Beitrag »Impfgegner und deutsche Besonderheiten« kritisch mit Anthroposophie und Homöopathie auseinander. Zudem zeichnet sie Haltung zum Impfen während des Nationalsozialismus nach. Schließlich geht Hanno Plass in seiner Rezension des umfangreichen Buches »Architectural Guide Sub-Saharan Africa« der Frage nach, ob es eine originär afrikanische Kultur gibt. Abschließend empfiehlt Klaus Schneider in der Filmkritik die Serie »Legal Affairs«, die über die ARD-Mediathek bis zum 23.3.2022 abrufbar ist: Die Medienanwältin Leo Roth übernimmt mit ihren Kolleg*innen vor allem öffentlichkeitswirksame Fälle. Dabei wird Roth selbst Teil von privaten und politischen Intrigen.

Das neue Supplement

Stephan Krüger
Geld und Inflation
Vom internationalen Goldstandard zum Zentralbank-Kapitalismus
Sozialismus.de Supplement zu Heft 3/2022
72 Seiten | EUR 7.00 | ISBN 978-3-96488-155-7

»In Deutschland, das im 20. Jahrhundert zwei Währungsreformen, jeweils nach durch seine Regierungen begonnenen und als Land und Bevölkerung verlorenen Weltkriegen, durchlaufen musste, gilt nach dem Zweiten Weltkrieg die Stabilität des Geldes als besonders hohes Gut. [...] Nach einer langen Periode der Preisstabilität [...] hat die Entwicklung des letzten Vierteljahres 2021 mit deutlich steigenden Inflationsraten die deutsche Öffentlichkeit und die Ökonomenzunft wieder elektrisiert. Stehen wir mit der ultralockeren Geldpolitik der Zentralbanken wieder vor einer Periode hoher Geldentwertungsraten, in der nach dem Verlust der Verzinsung von Geldvermögen nunmehr auch dessen Substanzwert ausgezehrt wird? Steht gar eine Phase erneuter ›Stagflation‹, d. h. ein Zusammentreffen von stagnanter Wirtschaftsentwicklung und gleichzeitiger Inflation bevor, die auch massive Beschäftigungsverluste erwarten lässt? Antworten auf diese Fragen kann ein Rückblick auf die letzten 200 Jahre kapitalistischer Geld- und Währungsentwicklung geben, in denen so gut wie alles, von Zerstörung und Zerfall bis evolutionärer Höherentwicklung des Geldsystems, vorgekommen ist.«

Neue Kurzanalysen

Was folgt auf Putins Krieg?

Der »Putinismus« will die Ukraine unterwerfen. Russische Truppen sind dabei, das gesamte Land zu erobern. Das politische Ziel ist ein »Regimewechsel« in Kiew. Die russische Führung will es als »Befreiung« verkaufen. Mit der Entscheidung zum Krieg gegen die »brüderliche« Ukraine bestätigt der russische Präsident seine rücksichtslose Machtpolitik. Mehr...

Imperialer Furor des Putinismus

Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Beginn einer »Spezialoperation im Donbass« angekündigt. Das war zugleich eine Kriegserklärung an die Ukraine. Die damit eröffnete militärische Intervention der russischen Streitkräfte richtet sich primär auf Ziele außerhalb des Donbass. Mehr...

Eskalierender Konflikt um die Ukraine und Donbass

Russland sieht seit längerem die auch von der NATO garantierten Sicherheitsinteressen verletzt. Insbesondere kritisiert Moskau, dass seine Forderung nach einem Ende der NATO-Osterweiterung ignoriert worden sei. Mehr...

Weitere Kommentare und Kurzanalysen gibt es hier.

VSA: Bücher

Im Januar/Februar sind erschienen:

Jörg Köhlinger (Hrsg.): Solidarisch in die Offensive
Beiträge für eine starke IG Metall in Betrieb, Wirtschaft und Gesellschaft
296 Seiten | EUR 19.80 | ISBN 978-3-96488-137-3

Frank Werneke/Claus Zanker (Hrsg.): Renaissance des Gemeinwohls?
Erkenntnisse und Schlussfolgerungen aus der Pandemie
Band 2 der Schriftenreihe Input Consulting
168 Seiten | EUR 14.80 | ISBN 978-3-96488-120-5

Mario Candeias/Stephan Krull (Hrsg.): Spurwechsel
Studien zu Mobilitätsindustrien, Beschäftigungspotenzialen und alternativer Produktion
Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung
408 Seiten | EUR 19.80 | ISBN 978-3-96488-123-6

Axel Troost/Mechthild Schrooten/Heinz-J. Bontrup/Carsten Sieling (Hrsg.)
Alternative Wirtschaftspolitik
Wissenschaft – Beratung – Publizistik | Rudolf Hickel zum 80. Geburtstag
272 Seiten | EUR 19.80 | ISBN 978-3-96488-136-6

Norbert Wohlfahrt: Revolution von rechts?
Der Antikapitalismus der Neuen Rechten und seine radikalpatriotische Moral – eine Streitschrift
160 Seiten | EUR 14.80 | ISBN 978-3-96488-127-4


Im März sollen erscheinen:

Antje Vollmer/Daniela Dahn/Dieter Klein/Gabriele Zimmer/Ingo Schulze/Michael Brie/Peter Brandt
Neubeginn | Aufbegehren gegen Krise und Krieg | Eine Flugschrift
128 Seiten | EUR 10.00 | ISBN 978-3-96488-138-0

Rosa Luxemburg | Paul Levi: Die Russische Revolution
Neuausgabe einer viel zitierten, aber selten gelesenen Schrift
Herausgegeben und eingeleitet von Jörn Schütrumpf
Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung
200 Seiten | EUR 16.80 | ISBN 978-3-96488-146-5

Steffen Liebig/Kim Lucht (Hrsg.): Fahren wir zusammen?
Die öko-soziale Allianz von ver.di und Fridays for Future im ÖPNV
Mit einem Vorwort von Mira Ball (ver.di) und einem Nachwort von Klaus Dörre
112 Seiten | EUR 10.00 | ISBN 978-3-96488-140-3

Anne Lisa Carstensen/Sabine Hess/Lisa Riedner/Helen Schwenken:
Solidarität – Kooperation – Konflikt
Migrantische Organisierungen und Gewerkschaften in den 1970/80er Jahren
320 Seiten | EUR 24.80 | ISBN 978-3-96488-135-9

Louis Althusser: Die Krise des Marxismus
Ein hellrotes Bändchen aus den 1970er Jahren
Mit einem Nachwort von Frieder Otto Wolf
Aus dem Franz. von Peter Schöttler und Erika Rieper, durchgesehen von F.O. Wolf
128 Seiten | EUR 14.00 | ISBN 978-3-96488-148-9

Ágnes Heller: Theorie der Bedürfnisse bei Marx
Ein hellrotes Bändchen der 1980er Jahre
128 Seiten | EUR 14.00 | ISBN 978-3-96488-149-6

Gine Elsner: Vom Abseits in die Mitte: die Gesundheitsämter
Kreisärzte, Medizinalräte, Amtsärzte: Geschichte und Aktualität einer Institution
256 Seiten | EUR 16.80 | ISBN 978-3-96488-106-9

Robert Hinke: Tarif-, Lohn- und Leistungspolitik in Ostdeutschland
Eine historisch-soziologische Untersuchung am Beispiel der Metall- und Elektroindustrie (1945-2004)
896 Seiten | Hardcover | EUR 49.80 | ISBN 978-3-96488-085-7

Dieter Klein: Regulation in einer solidarischen Gesellschaft
Wie eine sozial-ökologische Transformation funktionieren könnte
Eine Veröffentlichung der Rosa-Luxemburg-Stiftung
240 Seiten | EUR 16.80 | ISBN 978-3-96488-117-5

Malte Müller/Richard Rohnert/Petra Wolfram (Hrsg.): Jetzt erst recht!
Spurensuche für eine menschliche Gesellschaft trotz Corona
ZWISCHENRUFE 1 – anlässlich 50 Jahre IG Metall Bildungszentrum Sprockhövel
64 Seiten | EUR 7.00 | ISBN 978-3-96488-128-1

Malte Müller/Richard Rohnert/Petra Wolfram (Hrsg.): Emanzipatorische Bildungsarbeit
Herausforderungen in unsicheren Zeiten
ZWISCHENRUFE 2 – anlässlich 50 Jahre IG Metall Bildungszentrum Sprockhövel
64 Seiten | EUR 7.00 | ISBN 978-3-96488-129-8

Termin-Tipps

Bitte auf der Website der Veranstalter nachschauen, ob die Präsenzveranstaltungen stattfinden.


Über das (Nicht)Regieren und eine nötige Neuorientierung

Online | 1.3.2022 | 19:00 Uhr
Harald Wolf, Bundesschatzmeister der Partei DIE LINKE, langjähriges Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses, ehemaliger Berliner Wirtschaftssenator und Stellvertretender Regierender Bürgermeister, ist Autor des kürzlich im VSA: Verlag erschienen Buches: »(Nicht)Regieren ist auch keine Lösung. Chancen, Risiken und Nebenwirkungen, wenn Linke sich beteiligen«. »Er blickt in seinem Buch zurück auf historische Debatten und reflektiert aktuelle Erfahrungen mit linken Regierungsbeteiligungen«, so die Verlagsankündigung. Wolf hat auch mit einem aktuellen Beitrag »Strategische Neuorientierung und ein neuer Grundkonsens. Die Probleme der LINKEN sind struktureller Natur« in der Zeitschrift »Sozialismus.de« in die Debatte innerhalb der Partei DIE LINKE nach der Bundestagswahl eingegriffen. Harald Wolf wird sein Buch vorstellen und ebenso seinen Debattenbeitrag.
Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Hessen.
Zoom-Zugang: zoom.us/j/97357773762?pwd=MWY2L2VNa21ObFhHaEVNMjV5d3ErQT09.
Meeting-ID: 973 5777 3762/Kenncode: 368532

Rosa Luxemburg – Eine Spurensuche
Foto-Ausstellung | Berlin | noch bis 5.3.2022 | 14:00–18:00 Uhr, Franz-Mehring-Platz 1
Der Fotograf Falk Weiß hat im Januar 2021 Rosa Luxemburgs Lebensstationen in Berlin besucht. Die dabei entstandenen Fotos werden nun ausgestellt. »Rosa Luxemburg bedeutet für mich persönlich vor allem Januarkälte. In meiner Kindheit und Jugend ging der Demonstrationszug anlässlich ihres Todestages eher schleppend voran und war entgegen der politischen Durchhalteparolen kein kraftvolles ›Schreiten, Seit an Seit‹. Uns wurde sehr kalt.«

Clara Zetkin und der 8. März
Berlin | 3.3.2022 | 19:00–21:00 Uhr | Helle Planke, Kopenhagener Str. 9
Clara Zetkin gehört, neben ihrer Freundin und Kampfgefährtin Rosa Luxemburg, zu den bekanntesten Frauen der deutschen Linken. Bekannt ist sie als Feministin und linke Aktivistin. So geht auf Zetkin die Einführung des Internationalen Frauentags zurück. Doch wie es zum 8. März als Internationalem Frauenkampfttag kam, und was Clara Zetkin an Theorie und Aktivismus hervorgebracht hat, wissen viele nicht so genau. Diese Lücke soll mit einem einführenden Junge-Panke-Abend im Vorfeld des 8. März durch Lou Zucker geschlossen werden, die zwei kleine Büchlein zu Clara Zetkin veröffentlicht hat.
Eine Veranstaltung von ­Helle Panke e.V. - Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin.

Kapitäninnen der Freiheit
Veranstaltung zum Internationalen Frauentag 2022
Köln | 6.3.2022 |
17:00–19:00 Uhr, Hinterhof­salon, Aachener Str. 68
»Kapitäninnen der Freiheit« nennt Mischi Steinbrück die drei großen Kämpferinnen, die in den Seeschlachten der 1820er Jahre wesentlich zur Befreiung Griechenlands von der Osmanischen Herrschaft beitrugen. In rhythmischen Texten, die sie mit Gesang verbindet, versucht sie, uns die hier weithin unbekannten und fernen Gestalten der Bouboulina, der Manto Mavrogenous und der Domna Wiswisi näher zu bringen. Historische Fundstücke und Lieder aus der Ägais heben den Schatz der Erinnerung. Zum »Widerstand der Frauen in Griechenland« referiert Sophia Georgallidis. Die Kapitäninnen der Freiheit als Vorbild der griechischen Frauen im Kampf gegen Nazibesatzung und im Bürgerkrieg.
Eine Veranstaltung der GSKK, POP – Initiativgruppe griechische Kultur in der BRD und Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW.

Design made in DDR. Der Formgestalter Martin Kelm
Berlin | 9.3.2022 | 19:00 Uhr, Max-Lingner-Haus, Beatrice Zweig Str. 2
Seit etlichen Jahren feiert das DDR-Design ein Comeback. Seine Zweckbestimmung, Präzision, das Bewusstsein für das Material und die ästhetische Komponente werden ebenso gewürdigt wie das ethische Prinzip der Langlebigkeit. Martin Kelm prägte als Leiter des »Amtes für industrielle Formgestaltung« sowie als Lehrer an der Kunsthochschule Giebichenstein die Entwicklung des DDR-Designs. In einem von Kelm autorisierten Gespräch mit Günter Höhne, dem international bekannten Design-Experten und -Sammler, erfährt man die weitgehend unbekannte Biografie Kelms und die Umstände, unter denen er sich zum »Chefdesigner der DDR« entwickelte.
Anmeldung erforderlich. Eine Veranstaltung von Helle Panke e.V. und Max-Lingner-Stiftung. Die Veranstaltung findet vor Ort statt und wird zusätzlich live übertragen.

Frauen machen Geschichte – von 1848 bis heute
Hamburg | 15.3.2022 | Stadtrundgang | 16:00–18:00 Uhr, Innenstadt
Clara Zetkin war sicher, dass »unser Märzentag« ein wichtiges Datum in der Geschichte der Frauenbewegung werden wird. Das schrieb sie am 13. März 1911 in der »Gleichheit«, der »Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen«. Inspiriert durch die Barrikadenkämpferinnen der bürgerlich-demokratischen Revolution von 1848, eben der »Märzrevolution«, wurde dieser Monat gewählt. Bis 1921 wurde am 19.März gekämpft und gefeiert. Doch wie war die Situation von Frauen vor 111 Jahren? Auf dem Rundgang mit Wiebke Johannsen werden verschiedene Protagonistinnen vorgestellt: Clara Zetkin, Luise Zietz, Emma Ihrer, Anita Augspurg und Lida Gustava Heymann sowie Helene Lange.
Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Hamburg. Schriftliche Anmeldung ist erforderlich! anmeldung@rls-hamburg.de.

Blinde Passagiere – Die Corona-Krise und ihre Folgen
Bremen | 21.3.2022 | 19:30 Uhr, Haus der Wissenschaft, Sandstr. 4/5
Buchvorstellung und Diskussion
Karl Heinz Roth stellt die grundlegenden Thesen seines neuen Buches vor und geht dabei auch auf die Diskussionen um aktuelle Maßnahmen ein. Der Mediziner und Historiker stellt das Geschehen aus einer globalen Perspektive dar, berichtet über die Vorgeschichte, die bis in die 2000er Jahre zurückreicht, analysiert die Ausbreitung und die Dynamik von Covid-19 und erörtert die Eigenschaften und Auswirkungen der Pandemie auf den Menschen. Er thematisiert die Gegenmaßnahmen, die dabei zutage getretenen Versäumnisse und die mentalen, politischen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Lockdowns. Zum ersten Mal werden in diesem Buch die einzelnen Aspekte einer weltumspannenden Pandemie fachübergreifend betrachtet, aufeinander bezogen und kontextualisiert, wodurch sich auch strittige Fragen – wie etwa nach dem Virus als Laborflüchtling, nach der Rolle der internationalen Großstiftungen oder nach den Effekten und Kollateralschäden – diskutieren und klären lassen. Eine Veranstaltung der Masch-Bremen. Anmeldung erforderlich unter: kontakt@masch-bremen.de.

Welcher Weg führt die Gewerkschaften aus der Krise –
führen die Gewerkschaften aus der Krise?
Hamburg | 28.3.2022 | 19:00-21:00 Uhr | DGB-KLUB, Besenbinderhof 62
Diskussion mit Tanja Chawla (Vorsitzende DBG Hamburg), Ulrike Eifler (Sprecherin BAG Betrieb und Gewerkschaft, Die Linke) und Marvin Hopp (Netzwerk Arbeitskämpfe/TV Stud Hamburg)
Die Auswirkungen der Corona-Krise sind allerorten zu spüren, besonders auch finanziell: Kurzarbeit, gestiegene Langzeitarbeitslosigkeit, erhöhte Arbeitsplatzunsicherheit – und zugleich exorbitante Gewinne vieler Unternehmen, nicht nur dort, wo »systemrelevante« medizinische Güter produziert werden. Dennoch wurde in der Corona-Krise überdeutlich, dass ein globales Wirtschaftssystem von äußerster Deregulierung und hochspekulativer Profitmacherei ausläuft – oder gar ausgelaufen ist. Haben wir es tatsächlich mit einem Einbruch in der neoliberalen Wirtschaftsentwicklung zu tun? Gibt es einen substantiellen Bruch mit dem seit über 30 Jahren eingeschlagenen Weg des Kapitalismus? Wie werden die Umbrüche innerhalb der Gewerkschaften diskutiert? Immerhin sind sie die größten zivilgesellschaftlichen Institutionen mit immer noch beeindruckender Mitgliederzahl. Welche Wege sehen sie, die Angriffe auf Lohn, Tarif und (Lebens-)Arbeitszeit zurückzuschlagen und die Macht der Arbeiter:innen zu mehren? Welche Strategie führt sie aus der Defensive heraus? Ist ein Umschwung zu spüren und befinden sich die Gewerkschaften nach jahrelanger Talfahrt und Organisierungsschwäche im Aufwind?
Eine Veranstaltung der Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg in Kooperation mit der DGB Jugend Hamburg. Gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg. Eine Anmeldung unter anmeldung@rls-hamburg.de ist erforderlich.

Sozialismusdebatte chinesischer Prägung
Online | 30.3.2022  9:00-10:30 Uhr | Buchvorstellung mit den Herausgebern Jan Turowski und Yang Ping
Der erste Band der im VSA: Verlag erscheinenden Reihe »LinkerChinaDiskurs« ist der Sozialismusdebatte in China gewidmet. Die Beiträge zielen darauf ab, Dichotomien wie Sozialismus vs. Kapitalismus oder Demokratie vs. Autoritarismus, welche die Debatten um China häufig prägen, aufzubrechen. Allerdings kommen chinesische Autor*innen in den Debatte bislang kaum zu Wort. Das ist in diesem von Yang Ping und Jan Turowski herausgegebenen Buch anders. Die Autor*innen aus der Volksrepublik China diskutieren unter anderem Sozialismus 3.0 und neue Klassenpolitik und tragen zu einem besseren Verständnis der chinesischen Sicht auf ökonomische Grundsatzfragen und historische Entwicklungsprozesse bei. Yang Ping und Jan Turowski, die Herausgeber des Bandes, stellen in einem Webinar den Band vor und diskutieren die gegenwärtigen Fragen, Strömungen und Herausforderungen des Sozialismus chinesischer Prägung.
Zur Anmeldung für das Webinar bitte eine kurze Nachricht an janny.hollstein@rosalux.org schicken.

Mindestlohnerhöhungsgesetz
12 Euro Mindestlohn: Wer profitiert, was bleibt zu tun?
Nach jahrelangen Auseinandersetzungen ist es jetzt fast geschafft: Das Bundesarbeitsministerium hat einen Referentenentwurf vorgelegt, der die Einführung eines allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns in Höhe von 12 Euro pro Stunde ab dem 1. Oktober 2022 vorsieht. Ein großer Erfolg – aber damit sind nicht alle Probleme im Niedriglohnsektor gelöst. Reinhard Bispinck hat dazu auf dem gewerkschaftlichen Debattenorgan gegenblende geschrieben: gegenblende.dgb.de/artikel/++co++18ee41ba-7cf6-11ec-a8ca-001a4a160123.

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