Bitte auf der Website der Veranstalter nachschauen, ob die Präsenzveranstaltungen stattfinden.
Gute Arbeit in der Transformation 4.10.2022 | Kirchheim/Teck | 19:30-21:30 Uhr | Aula Jakob-Friedrich-Schöllkopf-Schule/Max-Eyth-Schule, Boschstraße 28 Die Arbeitswelt transformiert sich tiefgreifend. Digitalisierung, Corona-Pandemie und Strukturwandel sind nur drei der zahlreichen Treiber von Umbrüchen und Veränderungen. Einige Arbeitgeber wollen manche Kompromisse weiter verschlechtern und Standards absenken – Rente erst mit 70 oder kürzere Ruhezeiten etwa. Dementgegen ringen Betriebsräte und Gewerkschafter*innen tagtäglich um Gute Arbeit. Das Geschäftsführende Vorstandsmitglied der IG Metall Dr. Hans-Jürgen Urban erläuert die Thesen seines im VSA: Verlag erschienen Buches »Gute Arbeit in der Transformation«. Eine Veranstaltung des Rosa Luxemburg Club Kirchheim unter Teck.
Der Kapp-Putsch 4.10.2022 | Bremen | 19:30 Uhr | Bürgerhaus Weserterrassen, Osterdeich 70b Im März 1920 putschten konterrevolutionäre Freikorps gegen die Regierung. Der Aufsichtsrat der Deutschen Bank, Wolfgang Kapp, rief sich zum Reichskanzler aus. Die Reichswehrführung verweigerte den Kampf gegen die Putschisten, die Reichsregierung musste fliehen. Es folgte ein Massenstreik gegen den Putsch, der nach fünf Tagen zusammenbrach. Als Reaktion forderten Arbeiter*innen aus SPD, USPD, KPD und syndikalistischen Organisationen die bisher ausgebliebene Sozialisierung der Schwerindustrie und eine Weiterführung der Novemberrevolution, eine Volkswehr und die Bestrafung der Putschisten. Klaus Gietinger zeichnet diesen Kampf detailreich nach. Eine Veranstaltung der Masch-Bremen.
Zug der Zerstörung – made in Germany 6.10.2022 | Kiel | 19:00-21:00 Uhr | Vinetazentrum, Elisabethstr. 64 Im Süden Mexikos bedroht das Infrastrukturprojekt »Tren Maya« Natur und Menschen. 1.500 km Zug- und Autobahnstrecken sollen durch Regenwald und indigenes Territorium gebaut werden, um den »Fortschritt« der Region zu fördern. Doch das Projekt bedeutet vielmehr Zerstörung, Vertreibung und kapitalistische Ausbeutung. Auch die Deutsche Bahn Consulting & Engineering wittert eine Gelegenheit, in neokolonialer Manier mitzuverdienen und sich dabei selbst als Aushängeschild des »grünen deutschen Fortschritts« zu inszenieren. Die Referent*innen von Chico Mendes Hamburg berichten über die Auswirkungen des Projekts und den Widerstand dagegen. Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Schleswig-Holstein und der Soligruppe Lateinamerika Kiel.
Vergesellschaftung. Strategien für eine demokratische Wirtschaft 7.–9.10.2022 | Berlin | TU Berlin, Straße des 17. Juni 135 Ob Klimakatastrophe oder globale Ungerechtigkeit, ob Mietenwahnsinn, Pflegenotstand oder Krieg: Die Herausforderungen sind zahlreich. Und die Frage, welche Lösungswege und Entwicklungspfade eingeschlagen werden (können), ist häufig mit Eigentumsfragen verknüpft: Gelingt es, neue Wege einzuschlagen, etwa um den Planeten – zur Not auch gegen bestehende Profitinteressen – bewohnbar zu halten? Es wird also auf diesem von vielen Organisationen getragenen Kongress wieder über Vergesellschaftung diskutiert werden müssen und über Strategien hin zu einer demokratischen Wirtschaft, die sozial- und klimagerecht ist und umsteuert zu Produktions- und Lebensweisen mit mehr Gerechtigkeit und weg von Ressourcenverschwendung.
»Der zweite Sonntag im September«. Zur Geschichte des Tages der Opfer des Faschismus 10.–30.10.2022 | Erfurt | L 50, Lasallestraße 50 Der zweite Sonntag im September wird der erste Gedenktag für die Opfer des Faschismus in Deutschland. Der Kalte Krieg führt zu einer Teilung der Erinnerung in Ost und West. In der Bundesrepublik und Westberlin ist der von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) organisierte »Tag der Opfer des Faschismus« bis in die 1960er-Jahre Verboten ausgesetzt. Währenddessen erhält der OdF-Tag in der DDR mit Ehrungen und Kundgebungen, aber auch Ritualen, Einseitigkeiten und Vereinnahmungen einen Platz in der Erinnerungskultur. Seit 1990 wird der Gedenktag als »Tag der Erinnerung, Mahnung und Begegnung« fortgesetzt. In der von der Rosa Luxemburg Stiftung in Kooperation mit der VVN-BdA erstellten Ausstellung werden die Unterschiede der Erinnerungskulturen und deren politischer Instrumentalisierung in Ost- und Westdeutschland thematisiert. Sie wird vom DGB Bildungswerk Thüringen e.V. in Kooperation mit der Projektgruppe Erfurt im NS gezeigt.
Was heißt eigentlich feministisch streiken? 10.10.2022 | Jena | 14:00–17:00 Uhr | Campus der Friedrich-Schiller-Universität, Carl-Zeiss-Str. 3 Die Gruppe Feministischer Streik Jena (FS) wird zusammen mit Marie-Kristin Hähnle in einem Workshop über den Streik als Demonstrationsform und dessen Nutzbarmachung für feministische Politiken aufklären. Seit mehr als 150 Jahren streiken Menschen gegen Unterdrückung und für die Anerkennung und Durchsetzung ihrer Rechte. In den vergangenen Jahren hat sich eine Streikbewegung über alle Kontinente ausgebreitet, die sich dezidiert als FLINTA*-Kampf begreift. Der Feministische Streik Jena versteht sich als Teil dieser weltweiten Bewegung, die für eine grundsätzliche Veränderung gesellschaftlicher, patriarchaler Praxis eintritt.
50 Jahre Radikalenbeschluss. Als der Staat rot sah 17.10.2022 | Frankfurt a.M. | 19:30–21:30 Uhr | Club Voltaire, Kleine Hochstraße 5 Im Rahmen der Reihe »Göpferts Gäste« referiert und diskutiert die Historikerin Alexandra Jaeger über den Radikalenbeschluss, auf den sich Bundeskanzler Willy Brandt und die Ministerpräsidenten der Länder im Januar 1972 einigten. Mit diesem sollten vermeintliche »Verfassungsfeinde« leichter vom öffentlichen Dienst ausgeschlossen werden können. Es folgten massenhafte Anfragen beim Verfassungsschutz, Anhörungen und etwa 1.000 bis 2.000 (vorübergehende) »Berufsverbote«, die vor allem junge Kommunist*innen betrafen, die im Bildungsbereich arbeiten wollten. Eine Veranstaltung des Club Voltaire und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Hessen, die Live und Online stattfindet. Anmeldungen auf der Website www.clubvoltaire.de/veranstaltungen.
Vorabinformation zu zwei frühen November-Terminen:
Linke Literaturmesse 4.–6.11.2022 | Nürnberg | Kulturwerkstatt auf der AEG, Fürther Str. 244d. Mit dabei Sabrina Apicella, die ihr im VSA: Verlag Buch »Das Prinzip Amazon. Über den Wandel der Verkaufsarbeit und Streiks im transnationalen Versandhandel« vorstellt. Das komplette Programm gibt es unter www.linke-literaturmesse.de.
Arbeit/Zeit. Umkämpfte Beziehungen und umstrittene Deutungen 3.–5.11.2022 | Hamburg | Museum der Arbeit, Wiesendamm 3, 22305 Hamburg Auf der zweiten Konferenz der German Labour History Association (GLHA) wird über das Verhältnis von Arbeit und Zeit mittels historischer und sozialwissenschaftlicher Perspektiven seit der Neuzeit in verschiedenen Weltregionen diskutiert. Die Refernet*innen werden sich u.a. an folgenden Fragen abarbeiten: Wie gestalteten sich Zeitpraktiken im Spannungsfeld von Lohnarbeit, Reproduktionsarbeit und Freizeit – und wie veränderten sie sich im Zeitverlauf? Wer profitierte von der zunehmenden Regulierung von Arbeit und Zeit? Wer zählte zu den Verlierer*innen, und welche Konflikte um Zeit entzünde(te)n sich in Betrieben, Haushalten und auf gesellschaftlicher Ebene? Weitere Informationen unter www.germanlabourhistory.de. |