Weshalb konnte Erdogan gewinnen? 12.7.2023 | Berlin | 19:00 Uhr, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Straße der Pariser Kommune 8A. Seit über 20 Jahren bestimmen Recep Tayyip Erdoan und seine AKP die türkische Politik. Trotz schwerer Wirtschaftskrise und Inflation, Missmanagement beim verheerenden Erdbeben und Korruption wurde der Präsident wiedergewählt. Auch wenn die Wahl durch Repression gegen Kurd*innen und andere Oppositionelle, massive Medienmanipulation und Wahlgeschenke geprägt war, stellt sich die Frage, wieso Erdoan gewählt wurde und wie seine Agenda für die nächsten Jahre aussehen wird. Cihan Tual analysiert den Wahlerfolg als Ergebnis von staatlich gelenkter Wirtschaftsstrategie und Sozialprogrammen, Großmachtambitionen und einer tiefen Verankerung der AKP in der konservativen Bevölkerung. Was sind die Aussichten für das Land im 100. Jahr des Bestehens der Türkei? Vor welchen Herausforderungen steht die Linke in der Türkei? Und was geschieht in der kurdischen Bewegung jetzt?
Erinnerung an die Deportationen von der Sternschanze in Hamburg 19.7.2023 | Hamburg | 17:00 Uhr, Altonaer Str. 38 Die Schule Schanzenstraße am Bahnhof Sternschanze war am 15. und 19. Juli 1942 der Ort der letzten großen Massendeportationen jüdischer Menschen aus Hamburg. An den beiden Tagen wurden über 1.500 Jüdinnen und Juden wurden von der Schule zum Hannoverschen Bahnhof (heute Hafencity) gebracht und von dort nach Theresienstadt/Terezin in der Nähe von Prag verschleppt. Nur wenige überlebten. Weitere Infos unter www.sternschanze1942.de.
Wiederaufbau und Selbstbestimmung im Shingal – die verborgene Revolution der ezidischen Frauen 26.7.2023 | Hamburg | 19:00 Uhr, Centro Sociale, Sternstraße 2. Die Region Shingal liegt im Norden des Iraks und ist eines der ezidischen Hauptsiedlungsgebiete. 2014 begann der selbsternannte IS einen Genozid-Femizid gegen die Ezid*innen – viele Menschen wurden massakriert, versklavt und eine große Anzahl zur Flucht gezwungen. Heute existiert in der Region eine Selbstverwaltung, in der sich die Menschen selbst vor Ort um ihre Belange kümmern und auch eigene militärische Einheiten zur Selbstverteidigung aufgebaut haben. Doch in Frieden können die Menschen dort nicht leben: Immer wieder wird dieser unbändige Wille zur Selbstbestimmung vom türkischen sowie irakischen Staat als auch von der Autonomen Region Kurdistan im Irak als Grund für militärische Angriffe herangezogen. Eine Frauen-Delegation von »Gemeinsam kämpfen!« und dem »Dachverband des Êzidischen Frauenrats e.V.« war im April für zwei Wochen in der Region zu Besuch, um Frauen aus allen Bereichen zu treffen und sich ein Bild von der aktuellen Situation zu verschaffen. Zwei Teilnehmende der Delegation werden von den Selbstverwaltungsstrukturen im Shingal und ihrer Bedeutung berichten und dabei besonders die Perspektiven der Frauen hervorheben. Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Hamburg in Kooperation mit der Kampagne Tatort Kurdistan.
Kämpfe verbinden 4.8.2023 | Freiburg | 19:30 Uhr, Katholische Akademie der Erzdiözese Freiburg, Wintererstr. 1. Anti-Rassismus, Feminismus, Anti-Klassismus und Klimagerechtigkeit. Was haben die Kämpfe gegen die Klimakatastrophe, gegen Sexismus, gegen Rassismus und gegen Klassismus gemeinsam? Kein Kampf kann alleine gewonnen werden. Wir werden nur Erfolg haben, wenn wir gemeinsam kämpfen und wenn wir uns auf gemeinsame Ziele verständigen. Wie eine Gesellschaft aussieht, die unter den Folgen von Klimakrise und gesellschaftlicher Spaltung zerbricht, können wir uns (inzwischen) vorstellen. Wie eine Gesellschaft sein wird, die egalitär, ökologisch, feministisch und antirassistisch ist, wissen wir nicht. Ein spannendes Projekt für das es sich zu leben und zu kämpfen lohnt. Es diskutieren: Alex Demirovic, Francis Seeck, Nava Zarabian, Nina Degele (angefragt), Dejan Mihajlovic u.a. Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg im Rahmen und in Kooperation mit der Zukunftsakademie Freiburg.
Auftakt des Terrors – Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus 11.8.–13.9.2023 | Pirna | K2 Kulturkiste, Schössergasse 3. In der Ausstellung wird die bis heute weithin unbekannte Geschichte der frühen Lager erstmals für ein breites Publikum aufbereitet. Die Schau besteht aus elf Themenstationen und beleuchtet die Rolle und Funktion sowie die Vorgeschichte der frühen Lager im nationalsozialistischen Herrschaftssystem. Anhand exemplarischer Einzelschicksale führt sie die nie dagewesene Brutalität vor Augen, die schon die Frühphase der NS-Diktatur kennzeichnete. Weitere Stationen der Ausstellung: 10.6.–6.8. Colditz (Schloss), 15.9.–15.10. Hainewalde (Schloss), 28.10.–30.11. Plauen (Colorido). Die Wanderausstellung wurde von der Arbeitsgemeinschaft »Gedenkstätten an Orten früher Konzentrationslager« erarbeitet. Eine Veranstaltung der sächsischen Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus (sLAG) in Kooperation mit dem AKuBiZ e.V. Pirna, der RLS Sachsen und der Stiftung Sächsische Gedenkstätten. In Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung: Gesellschaftsanalyse und politische Bildung e.V.
»Kara Kafa« 24.8.2023 | Köln | 19:30 Uhr, Kölner Filmhaus, Maybachstr. 111. Der türkische Metallarbeiter Cafer holt seine Familie aus dem Dorf nach Deutschland. Er ist überzeugt, dass Deutschland das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist und die Familie aus der Armut gerettet wird. Das neue Leben bringt jedoch viele Schwierigkeiten und Unerwartetes – seine Frau engagiert sich in der Frauenbewegung und verändert sich durch den Einfluss befreundeter Genoss*innen äußerlich und mental, der ältere Sohn ist einsam und will nicht in die Schule, die Tochter muss zu Hause bleiben und sich um ihren neugeborenen Bruder kümmern. Mit seinem linken, politischen Blick auf die Arbeitsmigration hebt KARA KAFA sich von vielen anderen Beispielen des deutsch-türkischen Kinos ab. Nach seiner Fertigstellung 1980 verbot das damalige Zensurkomitee in der Türkei den Film: Er verletze »die Ehre Deutschlands, der befreundeten Nation«. Gegen den Regisseur Korhan Yurtsever wurde wegen des Films Anklage erhoben, er floh nach Berlin, wo er einige Jahre im Exil lebte. Die Originalnegative, die von den türkischen Behörden nicht beschlagnahmt werden konnten, sind letztes Jahr überraschenderweise aufgetaucht und dienten als Grundlage für diese Restaurierung. Im Anschluss an den Film findet ein Filmgespräch statt. Eine Kooperationsveranstaltung des Filmhaus Köln und der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW.
Sozialismus neu entdecken 31.8.2023 | Leipzig | 18:00 Uhr, Felsenkeller, Turmzimmer, Karl Heine-Str. 32. Ein Podiumsgespräch mit Michael Brie über sein gleichnamiges Buch, dass im VSA: Verlag erschienen ist. In diesem wird der Frage nachgegangen, was der Sozialismus in das Projekt einer großen sozialökologischen Transformation im 21. Jahrhundert einbringen kann. Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen.
Gelingende und misslingende Solidarisierungen – 50 Jahre spontane Streiks 1./2.9.2023 | Düsseldorf | DGB-Haus, Friedrich-Ebert-Straße 34-38. Im August 2023 jähren sich zum 50. Mal die spontanen Streiks beim Autozulieferer Pierburg in Neuss und bei Ford in Köln (siehe auch den Beitrag von Witich Roßmann in Heft 7/8-2023 von Sozialismus.de), die wegen des weit überproportionalen Anteils von Migrant*innen unter den Streikenden eine geradezu symbolische Bedeutung erlangten. Auf dieser Tagung referieren und diskutieren u.a. Nihat Öztürk, Simon Goeke, Christiane Benner und Nicole Mayer-Ahuja. Eine gemeinsame Tagung von Rosa-Luxemburg-Stiftung, Hans-Böckler-Stiftung, Otto-Brenner-Stiftung, Stiftung Menschenwürde und Arbeitsweilt, IG Metall (Vorstandsressort Migration und Teilhabe und Geschäftsstelle Düsseldorf-Neuss), Institut für soziale Bewegungen in Bochum sowie German Labour History Association. Weitere Infos unter www.rosalux.de/veranstaltung/es_detail/X6FIX/gelingende-und-misslingende-solidarisierungen Kontakt: Florian Weis (florian.weis@rosalux.org). |